Montag, Juli 28, 2008

Balack Obama und Höllenqualen

Mit Markus und Jacqueline war ich ein paar Tage in Berlin. Am Donnerstag Vormittag sind wir mit dem Zug angereist und nachdem wir uns am Nachmittag ein paar Sehenswürdigkeiten angeschaut haben (u.a. Checkpoint Charlie, Alexanderplatz, Brandenburger Tor und Reichstag), sind wir am frühen Abend dann zur Siegessäule um Barack Obama, den hoffentlich bald neuen US-Präsidenten, reden zu hören. 200.000 Leute hatten den gleichen Gedanken wie wir und so war es natürlich kein Wunder, dass wir nicht sehr nah an das Rednerpult rankamen. Ungefähr 250 m entfernt standen wir, hatten jedoch Glück, dass fast direkt vor uns eine große Leinwand aufgebaut war und wir somit quasi alles aus nächster Nähe sehen konnten. Die Rede konnten wir allerdings nicht ganz bis zum Schluß mitverfolgen, da die Zeit drängte und ich weiter nach Babelsberg zum Eurosport-Studio musste. Für 22.oo Uhr stand eine Backgammon-Sendung auf Eurosport2 auf dem Programm. Abends, nach erledigter Arbeit, haben wir dann alle zusammen (also mein Kollege Frank ebenfalls) noch 2 Bierchen in einer netten Kneipe am Griebnitzsee getrunken, bevor es dann wieder auf den Heimweg ging. Freitag stand dann nach einem netten und gemütlichen Frühstück in einer Kreuzberger Kiezkneipe wieder Sightseeing auf dem Programm. Bootsfahrt durch das alte und neue Berlin und später dann Besuch der Original Berliner Mauer an der Bernauer Straße. Zwischendurch noch kurz zum Potsdamer Platz ins IMAX, wo wir den Film "Grand Canyon" sahen. Kann ich auf jedem Fall empfehlen!

Abends ging es dann in die "Kalkscheune". Mein Kumpel Fliege stoß irgendwann kurz nach Mitternacht auch noch hinzu und es wurde ein feucht fröhlicher Abend. Gegen 6.30 Uhr morgens kam ich dann "zu Hause" an und fiel todmüde und sturzbesoffen ins Bett. Die Nacht war jedoch nur sehr kurz, denn bereits um kurz nach 8.oo Uhr wachte ich mit abartigen Zahnschmerzen auf. Bereits in den Wochen zuvor hatte ich so komische Nervschmerzen in der linken Gesichtshälfte. Manchmal strahlte dieser Schmerz auf die Zähne aus, manchmal über die Ohren oder über die Schläfe. Sehr seltsam. Ich musste auf jeden Fall agieren. Ich suchte eine Apotheke in Kreuzberg auf. Keine Ahnung, was der Apotheker dachte, als er mich erblickte, denn ich sah aus wie ein frisch geficktes Kaninchen und habe mich auch genauso gefühlt. Augen noch total rot (hatte garantiert noch knapp an die 2 Promille im Blut), total nassgeschwitzt vor den Schmerzen und Fieber und vermutlich auch noch eine gewaltige Alkoholfahne. Ich erklärte dem Apotheker die Symptome meiner Schmerzen. Ganz cool und gelassen sagte er:" Das ist der Trigeminusnerv. Sehr vermutlich werden die Nervschmerzen von irgendeinem Zahn ausgelöst. Ich gebe Ihnen ein paar Schmerztabletten mit, aber sie sollten so schnell wie möglich einen Zahnarzt aufsuchen und wenn der nicht weiterkommt, dann weiter zu einem Neurologen." Auf meine Frage, wie es denn bei Einnahme der Tabletten in Verbindung mit Alkohol aussähe, sagte er mir, dass ich jetzt nicht unbedingt noch nachfüllen sollte...lol. Mann, der Apotheker schien echt Plan zu haben. Die verabreichten Schmerztabletten halfen ein wenig, aber trotz dieser habe ich ein absolutes Horrorwochenende durchlebt. Zu Hause in Wiedenbrück angekommen, habe ich dann sofort eine Zahnschmerztablette eingeschmissen (die sollte ja eigentlich für ein paar Stunden alles betäuben!), aber die Schmerzen kamen trotz Tablette noch durch. Unfassbar - Ich wäre fast durchgedreht!

Heute morgen dann sofort zum Zahnarzt. Der konnte natürlich auf die Schnelle auch keine Diagnose stellen, aber hat dann meinen Kiefer röntgen lassen und kam dann zur starken Vermutung, dass die Schmerzen vom Weisheitszahn ausgelöst werden und machte mir den Vorschlag diesen zu ziehen. Er sei sich nicht 100% sicher, aber zumindest zu 98%. Auch wenn es nur eine 50/50 Chance gewesen wäre (vermutlich sogar bei nur 30/70 - kann ja mal kommen...lol), hätte ich seinem Vorschlag zugestimmt und ich gab ihm den direkten Auftrag zum Entfernen des vermeintlichen Übeltäters. Noch ein paar Tage mit diesen Höllenqualen hätte ich eh nicht überstanden und mich vermutlich sowieso weggehängt. Jetzt sind gut 10 Stunden vergangen, der Wundschmerz lässt auch so langsam nach und es könnte sein, dass er mit seiner Prognose richtig lag, denn er geht mir wesentlich besser, wenngleich ich noch nicht komplett fit bin. Die nächsten Tage werden es zeigen. Falls hier irgendwann keine Updates mehr kommen, dann sind die Schmerzen wieder zurückgekommen und ich habe vermutlich eine Kurzschlußhandlung begangen.

Gestern Abend habe ich "im Wahn" sogar knapp zwei Stunden gepokert. Keine besonderen Hände dabei. Außer evtl. diese Hand, wobei die meisten der pokerspielenden Leser sich in dieser Situation wohl auch schon des öfteren befunden haben:

NL 200. Ich habe ein Paar Könige in hinterer Position. Seit langen mal wieder eine spielbare Hand. In vorderer Position raised ein Spieler (hat 200 $ auf dem Tacho) auf 8 $. Alle passen und ich raise auf 24 $ (habe ebenfalls knapp 200 $). Jetzt kommt er wieder an die Reihe und reraised auf 52 $!

Analyse:

Welche möglichen Hände kann er haben? Paar J's oder Q's ? Nicht komplett ausgeschlossen, aber sehr unwahrscheinlich. Paar Könige? Habe ich ja schon!

AK ...möglich, aber Chancen sehr gering. Bleibt eigentlich nur das Paar Asse. Man fühlt und befürchtet es, aber eigentlich weiß man es sogar, dass er hier nur Asse haben kann. Er hat sie zu 95%. Zu 5% hat er AK, Q's oder J's oder eine andere Hand. Und trotzdem schmeißt man die Könige hier nicht weg. Kennt das jemand? Oder bin ich der einzige Volltrottel, der hier nochmals drübergeht und seine Chips quasi herschenkt? Ich habe es jedenfalls gemacht. Instant-call von meinem Gegner und natürlich zeigt er mir die Asse. Das Board bringt keine Hilfe und die ganze Arbeit von 1,5 Stunden solidem Spiel ist zerstört! Anschließend selbst mit Assen noch in ein Set reingelaufen (fast gleiches Szenario - man weiß, dass der Gegner einen Set gefloppt hat und called trotzdem - lerne ich es denn nie?) und satte 1,5 Stacks Minus gemacht. Gott sei Dank laufen nicht alle Online-Sessions so, sonst hätte ich es schon längst drangegeben. Hin und wieder habe ich ja auch die Asse und mein Gegner die Könige und ab und an floppe ich ja auch mal ein Set und knacke das big pair meines Kontrahenten und die meisten Gegner zahlen mich dann genau auf die gleiche Weise aus.

Letzte Woche habe ich von Sven aus Berlin übrigens noch ein netten Youtube-Link zugesendet bekommen. Dieses Video müsst ihr euch anschauen. Einfach zu köstlich. Besonders über den letzten Satz ca. 5 Sekunden vor Schluß (ab 2.43) könnte ich mich schlicht und einfach nur beömmeln. Worum es in dem Video geht, verrate ich im Vorfeld mal nicht. Handlung ergibt sich von selbst:

http://www.youtube.com/watch?v=fw8AcSxtdC8

So, was steht diese Woche an? Donnerstag/Freitag wieder Berlin. Gleich 2 Sendungen. Das letzte Mal für die nächsten Wochen. Dann ist erst einmal TV-Pokerpause aufgrund der olympischen Spiele. Nächste Woche kommt meine Kurze wieder zurück aus dem Urlaub. Sie hat mich angerufen und voller Stolz mitgeteilt, dass sie einen Windsurfkurs mitgemacht und mit Urkunde erfolgreich abgeschlossen hat. Genauso sportlich wie der stolze Papa. Wir werden dann nächste Woche wohl noch 1-2 Tagestouren unternehmen. Evtl. zu den Karl-May Festspielen nach Elspe (Winnetou „unter Geiern“) oder zum Safaripark nach Stukenbrock, bevor für sie dann übernächste Woche bereits wieder der erste Schultag ansteht.

Und nächsten Montag, 4.8., steht dann auch definitiv der nächste Wettkampftag im Zehnkampf an. Wie prognostiziert: Kicker und Backgammon. Wettkampfort ist wieder der United Pool in Gütersloh. 5-6 Punkte müssen her...egal wie!

Ciao Potti

Anbei noch ein Impressionen des Berlin-Trips:















Markus und Jacqueline am Checkpoint Charlie















Balack Obama – der neue US-Präsident















Es war mächtig was los an der Siegessäule















Frank (r.) und ich kurz vor Sendungsbeginn















Nettes Frühstück in Kreuzberg


Dienstag, Juli 22, 2008

Abartiger Lauf!

So, bin noch eine Berichterstattung von den letzten Tagen aus Monte Carlo von der Backgammon-WM schuldig. Am Freitag, 11.7., ging es dann mit der Last Chance weiter. Hier wird nur noch auf 5 Punkte gespielt. Los ging es um 14.oo Uhr. Bis 13.30 Uhr war ich am Pool. Dann schnell aufs Zimmer und geduscht und runter in den Spielsaal und pünktlich sitze ich am Brett. Ich bekomme einen Israeli zugelost, der meganervös war. Seine Hände waren am Zittern wie Espenlaub. Nach 3-4 guten Würfen zu Beginn (3/1 gefolgt von Pasch 4 und Pasch 6) doppelt er mich und ich muss direkt passen. 0:1. Dann gewinne ich ein gedoppeltes Spiel einfach und gehe 2:1 in Führung und die nächste Partie (auch gedoppelt) gewinnt er dann wieder und es steht 3:2 für ihn. In der darauffolgenden Partie macht er einen Riesenfehler und doppelt mich in einer Stellung, in der lediglich einen klitzekleinen Rennvorteil hat, auf 2 und ich zeige ihm natürlich direkt im Gegenzug die 4 (denn ich hätte sonst ja eh 5:2 verloren). Ich liege im Rennen nur minimal hinten, kann aber anschließend keinen Pasch oder gute hohe Würfe mehr produzieren und verliere das Match 5:2. Wieder raus! Ab zurück an den Pool und nochmals knapp 3 Stunden in die Sonne!

Während ich oben am Pooldeck (liegt im 6.Stock mit herrlicher Sicht auf die komplette Bucht - siehe Foto) den lieben Gott einen guten Mann sein lasse, geht es unten im Saal hoch her. Viele der Spieler, die bereits aus dem Turnier ausgeschieden sind, wollen nun im Cashgame ihre erlittenen Verluste (Kosten der Woche) wieder reinholen. An einem Brett wird um 5.000 € pro Punkt gespielt!!! Für die, die im Backgammon nicht ganz so tief drin sind: Es ist noch ein Verdoppelungswürfel im Spiel, der bei entsprechender Konstellation, wenn also das Spiel z.B. 2-3 Mal kippt, durchaus auch mal bei 4, 8 oder noch höher landen kann. Ein Würfel bei 4 und dann z.B. noch doppelt verlieren, und man müsste gleich mal mit 40 K in die Tasche! Nichts für schwache Nerven und ich bekam, als ich später hier kiebitzte, allein beim Zuschauen feuchte Hände. Junge, Junge, da müssen viele, viele Leute ein ganzes Jahr für arbeiten und hier hängt eine solche Summe teilweise nur von einem Abschlußpasch oder einem Jokerwurf ab.

Am Sonntag stand dann noch der Teamwettbewerb auf dem Programm. Ich spiele zusammen mit Christian Plenz(D)und Rolf Vetsch(CH) in einem Team. 3 Mann von Team A spielen einzeln gegen 3 Kontrahenten von Team B. Einzelpaarungen werden ausgelost. In der ersten Runde (64er Feld) spielen wir gegen ein Team aus Frankreich. Rolf hatte sein Match relativ schnell gewonnen und als auch ich meinen Gegner besiegt hatte, lagen wir uneinholbar mit 2:o in Führung. Nächster Gegner: ein dänisches Team - bestehend u.a. aus 2 Damen! Backgammon ist in Dänemark Volkssport und es gibt glaube ich überhaupt keinen Spieler in Dänemark, der nicht superstark BG spielt. So auch meine Gegnerin. Schnell liege ich 2:3 zu hinten. Dann zeigt sie mir einen Doppler, den ich wiederum nicht ablehnen kann. Schnell redoppele ich auf 4 und als sie auf meinem 5-er Board einige Male "tanzt", habe ich sage und schreibe 5 Wurf Zeit eine 6 zu würfeln und mit meinem letzten Stein ihre 5-er Blockade zu überspringen und das Match zu gewinnen, aber es gelingt mir nicht. Stattdessen crashed mein Homeboard, sie kommt rein und kann mich dann komplett ausschließen und sie gewinnt. Vor mir hatte bereits Christian verloren und das Mixed Team aus DK erreicht somit die Runde der letzten 16. Die Dänen kamen dann sogar bis ins Halbfinale, wo sie allerdings gegen die späteren Sieger aus Griechenland ausschieden.

Das war also Monte Carlo 2008. Außer Spesen nichts gewesen! Zwar konnte ich fürs Hotelzimmer noch einen kleinen Journalistenrabatt aushandeln, aber die Woche hat mich mal eben gut 3.000 € gekostet. Hmmmm....trotzdem fahre ich nächstes Jahr wieder hin!

Aus Trotz - ich fahre solange dorthin, bis ich dieses verdammte Kackspiel endlich richtig gut beherrsche!

Letzte Woche ist nichts sehr Aufregendes passiert. Freitag war ich in Berlin zum Kommentieren einer Pokersendung (Partouche Poker Tour aus Nizza - Teil I von II), Samstag direkt wieder mit dem Zug zurück.

Heute ist dann unser „Zehnkampf“ in die 4.Runde gegangen. Ursprünglich sollten Dart und Kicker auf dem Programm stehen, aber Uwe, der das Recht zum Bestimmen der nächsten Disziplin hatte (weil er an letzter Stelle in der Gesamtwertung lag) entschied sich um und es ging an den Snookertisch. Sichere Null Punkte für mich, wenn nicht ein Wunder passieren würde. Und wie groß so ein Snookertisch dann ist, das werden wohl nur die wirklich wissen, die auch schon einmal daran gestanden und bereits selbst einmal gespielt haben. In der ersten Runde musste ich gegen Uwe "ran" und bevor ich überhaupt einigermaßen warm war, lag ich auch schon ungefähr 25:0 hinten. Nicht weil er eine Kugel nach der anderen einlochte, sondern aufgrund von Foulpunkten, die ich produzierte. Zu feste in den Pulk reingeballert und anstatt einer roten Kugel eine farbige versenkt oder mit meiner Jacke oder mit dem Hilfsqueue verbotenerweise eine Kugel touchiert. Jedes Mal 4-7 Strafpunkte! Es lief nichts zusammen und auch die einfachsten Bälle (Mann, das sieht doch im TV so leicht aus!) fielen einfach nicht. Beide Sätze glatt verloren. Dann gegen Christian, der am anderen Tisch mit Burkhard kurzen Prozeß machte. Den ersten Satz verlor ich haushoch, aber im 2.Satz habe ich zum ersten Mal auch eine kleinere Serie (~ 16 P.) hinlegen können und es wurde relativ eng. Selbst, als es zum Schluß auf die farbigen Kugeln ging, hatte ich noch kleine Siegchancen, aber da gab Christian nochmals ein wenig Zwischengas und auch dieses Match ging verloren. In der anderen Partie unterbrachen Uwe und Burkhard ihr Duell beim Stand von 1:1 (wir waren bereits fertig) und wollten dieses dann später zu Ende spielen. Dann mein letztes Match gegen Burkhard. Erster Satz ziemlich glatt an Burkhard. Im 2.Satz lief es dann jedoch wie geschmiert und ich ging relativ hoch in Führung. Zudem machte Burkhard noch einige Fouls und als wir bei den Farbigen ankamen, hatte Burkhard nur noch eine leichte theoretische Chance. Als ich dann die blaue Kugel zielsicher einlochte, stand es auf einmal zur allgemeinen Überraschung 1:1 in Sätzen. Jetzt noch einmal über mich hinauswachsen und ich könnte evtl. für eine Sensation sorgen. Aber im 3.Satz lief wieder nichts zusammen. Auch die leichtesten Bälle fielen nicht und bei hoher Führung für Burkhard mit nur hauchdünner theoretischer Chance (etliche „Snooker“ hätte ich schon benötigt) schenkte ich den Satz und somit das Match ab. Am Nachbartisch besiegte Christian auch Uwe und stand somit als Disziplinsieger fest. Jetzt kam es also nur noch auf den Entscheidungssatz zwischen Burkhard und Uwe an. Wer würde zwei und wer einen Punkt holen? Es wurde eng bis zum Schluß und das Match wurde erst mit der vorletzten Kugel (pink) zugunsten von Burkhard entschieden.

Entstand Snooker somit: Christian 3 Punkte, Burkhard 2 P., Uwe 1 P. und ich 0 Punkte.

Zwischenstand Gesamtwertung: Christian 8 Punkte, Burkhard 6 Punkte, Ich 5.5 Punkte und Uwe 4.5 Punkte.

Bin zwar von Platz 1 auf Platz 3 zurückgefallen, aber meine beiden absolut schlechtesten Disziplinen (Golf/Snooker) sind bereits abgehakt. Kein Beinbruch also. Ab jetzt sollte es keine Nullrunde mehr für mich geben und von nun an wird mit harten Bandagen um jeden einzelnen Punkt gefightet! Christian darf mir nicht wegziehen und auch Burkhard sollte ich in der Gesamtwertung nicht mehr unterschätzen, da er Spezialist im Dart und auch gut im Schach und Tennis ist. Im Backgammon ist er ein "Fisch", auch wenn ich schon einige Trainingseinheiten mit ihm absolviert habe. Nächster Spieltag ist der kommende Montag. Disziplin/en ist/sind noch nicht festgelegt. Ich rechne aber mit Kicker und Backgammon, da Uwe wieder entscheiden kann und er sich hier sicherlich einiges ausrechnen wird und darauf hofft den Anschluß wieder herzustellen. Falls die beiden Disziplinen nächsten Montag auf dem Programm stehen, muss ich unbedingt mindestens 5 Punkte holen. Ansonsten wird es auch für mich eng. Zum ersten Mal komme ich selbst unter Druck...aber genau dann werde ich erst richtig stark!

Donnerstag geht es mit Schleppi (und Jaqueline) für ein paar Tage nach Berlin. Abends zuerst noch eine Backgammon-Sendung auf Eurosport2 und dann 2 Tage Berlin erkunden. Obwohl ich in den letzten 3 Jahren so oft dort war, habe ich bislang eigentlich doch herzlich wenig von der Stadt gesehen. Wird also mal Zeit für ein bißchen Sightseeing. Freitag Abend wird allerdings abgefeiert. Mit Ankündigung gibt es da einen Vollrausch! Vermutlich in meiner "Stammdisco Kalkscheune".

Ach so - gepokert habe ich in der letzten Woche auch noch. 2 Sessions. Beide sind in etwa so gelaufen wie meine Snoookermatches heute!

Ciao
Potti














Mein 2.Rundenmatch gegen den Multimillionär Freddy Chamanara














Blick vom Pool in die beeindruckende Bucht














Die Japaner holen den Titel im Doppel - superspannendes Finale!














Die glohreichen 4 beim Snooker
v.l.n.r.: Potti, Burkhard, Uwe, Christian

Freitag, Juli 11, 2008

News von der Cote d'Azur

Backgammon
Habe heute Mittag beim Buchmacher hier vor Ort (das macht der Däne Morten Holm in Eigenregie) auf Achim Müller gesetzt, dass er sein heutiges Viertelfinalspiel gegen einen Schweden gewinnt. Die Quote war 2.05 – Achim war somit sogar Außenseiter. Vor der Partie strotzte er aber bereits vor Selbstbewusstsein und er sagte mir, dass ich ruhigen Gewissens auf ihn setzen könne und er das Match "nach Hause fahren" würde. Ich wollte zuerst 500 € setzen, aber irgendwie habe ich mich dann doch nicht so richtig getraut und habe es bei lediglich 100 € gelassen. Achim gewann sein Match dann relativ glatt (und schwitzfrei) mit 21:16 und steht somit nun im Halbfinale, wo er morgen auf den Portugiesen Seqeira (?) trifft. Da ich zusätzlich noch 100 € auf Achim gesetzt habe, dass er Weltmeister wird (Quote 7.5) und er gegen den Portugiesen auf jeden Fall auch Favorit ist, habe ich nun zumindest eine ganz gut Chance noch ein paar Euronen extra zu verdienen und die sündhaft teure Woche somit etwas günstiger zu gestalten.

Morgen kurz nach Mittag fängt die “Last Chance“ an und am Sonntag Mittag gibt es dann noch die inoffiziellen Mannschaftsweltmeisterschaften. Hier werden 3er Teams gebildet und jeder Spieler von Team A tritt gegen einen Gegner des zugelosten Teams (jeweils auf 5 Punkte) an. Die Mannschaft, die 2 der 3 Matches gewinnt, zieht in die nächste Runde ein. Ich werde zusammen mit Christian Plenz und meinem Trinkgenossen Rolf (siehe vorherigen Blog) antreten. Es werden vermutlich so um die 30–50 Mannschaften teilnehmen, so dass man 5-6 Runden gewinnen muss um sich den Titel (und Sachpreise) zu schnappen.

Montag früh geht es dann von Nizza aus wieder zurück in die Heimat. Es stehen 2 ereignisreiche Wochen mit mehren Sendungen an und zudem habe ich meine Tochter einige Tage bei mir. Oben drauf muss ich auch noch einen Artikel schreiben, so dass mir wohl definitiv nicht langweilig wird.

WSOP
Tag 3 ist vorbei und es sind noch 474 Spieler im Rennen. Hier einige der Namhaftesten:

Dag Martin Mikkelsen 931000

Sehr guter Däne. Mein Geheimtipp!

Phil Hellmuth 475000
12.Bracelet? Das wäre mit Sicherheit eine große Show!

Victor Ramdin 471000
Pokerstars-Pro

Hoyt Corkins 439500
In den USA sehr populär

Cort Kibler-Melby 439000
Habe mit ihm schon einige Male in Berlin zusammen gespielt

Mike Matusow 438500
Hat schon ein Bracelet geholt dieses Jahr. Scheint Top in Form

Evelyn Ng 414500
Sieht recht gut aus. Ex von Daniel Negreanu

Samir Shakhtoor 405000

Ebenfalls Geheimtipp von mir. Hyperaggressiver Spieler aus SWE

Allen Cunningham 386500
Muss man immer auf der Liste haben

Maya Geller-Antonius 245000
Das ist die Frau von Patrick Antonius (der schon raus ist)

Bertrand Grospellier 181500
Könnte ein goldenes Jahr für ihn werden

Kara Scott 171000
Die EPT-Moderatorin. Was für eine tolle Frau!

Kirill Gerasimov 146500
Sehr solider Spieler aus Russland. Lehrmeister von Yfgeni Kafelnikov

Peter Hedlund 146500
Der wäre auch gut für die Show. Schwatzt ohne Ende!

Robert Mizrachi 138000
Mit dem habe ich auch schon am Tisch gessen (und Muffe gehabt!)

Jean-Robert Bellande 124500
Ebenfalls ein Dauerschwätzer

Andreas "Randy" Märtens 104500
Randy hat leider nur noch gut 100.000 Chips, aber ein bißchen "Lauf" und alles ist drin

Sonnige Grüße
Potti

Donnerstag, Juli 10, 2008

Aus die Maus!

Mein Monte Carlo-Trip fing übermäßig aufregend an! Am letzten Sonntag bin ich spät ins Bett gegangen (ca. 1.30 Uhr) und hatte mir den Wecker auf 5.15 Uhr gestellt, da mein Zug nach Düsseldorf um 6.15 Uhr ab Rheda ging. Als ich dann morgens schlaftrunken auf meinen Radio-Wecker schaue, bekomme ich fast einen Herzinfarkt…6.45 !!
Ich schieße panikartig aus dem Bett und zünde mir zuerst eine Zigarette an. Was jetzt machen? Mit dem Auto nach Düsseldorf und darauf hoffen, dass ich noch rechtzeitig in Düsseldorf am Airport ankomme? Chancen gleich Null.
Einen Zug später nehmen und darauf hoffen, dass die Deutsche Bundesbahn mich nicht im Stich lässt und die 80 Minuten Zeitpuffer für Einchecken, Security-Kontrolle und Gang zum Abflug-Gate ausreichen? Schon eher …wobei bei dieser Variante immer noch fraglich ist, ob ich es rechtzeitig zum Bahnhof schaffe, denn für Duschen, Kofferpacken und Transport zum Bahnhof bleiben mir insgesamt noch gute knapp 25 Minuten Zeitpuffer! Oder umbuchen und am nächsten Morgen fliegen? Oder vielleicht den ganzen Trip ausfallen lassen? Ungefähr 250 Gedanken schießen mir fast gleichzeitig durch den Kopf. Ich entscheide mich für den 7.15 Uhr Zug und springe geschwind unter die Dusche. Innerhalb von 2 Minuten habe ich mich abgeseift, mir die Haare gewaschen und mich abgetrocknet. Dann schnell das Nötigste in den Koffer gepackt. T-Shirts, Hosen, Unterwäsche, Socken, etc. Dann nochmals kurz die Checkliste der wichtigsten Sachen durchgegangen. Personalausweis, Kohle, Kreditkarte, Handy, Digitalkamera, Laptop. Yep…alles an Bord. Ab ins Auto und mit Vollgas zum Bahnhof. Um Punkt 7.15 Uhr betrete ich den Bahnsteig und genau in diesem Moment sehe ich auch schon die Lichter des einfahrenden Zuges. Geschafft! Auch in Düsseldorf am Flughafen läuft alles glatt und 2 Minuten vor dem Boarding erreiche ich mein Abflug-Gate. Alles richtig gemacht!

In Monte Carlo angekommen entrichte ich schnell meine Anmeldegebühr fürs Turnier, gehe aufs Zimmer, ziehe mich kurz um und auf geht’s zum Pool. Das habe ich mir nach dem turbulenten Tag verdient. Abends bei der Eröffnungsgala haue ich mir dann mit Rolf (einem sehr netten Schweizer) gleich mal fast 2 Pullen Champus in den Kopf und um 3.oo Uhr in der Früh falle ich todmüde ins Bett.
Am Morgen dann bin ich zunächst nett frühstücken gegangen, habe anschließend noch ein bisschen am Pool relaxed und um 14.oo Uhr ging es dann mit dem Turnier los.
Die Auslosung meinte es in diesem Jahr gut mit mir. 1.Runde Freilos! Heißt schon mal, dass ich die Runde der letzten 128 Spieler (199 insgesamt) kampflos erreichte habe. Mein Gegner für die 2.Runde kommt aus den USA und heißt Freddy Chamanara. Auch er hatte in Runde 1 ein Freilos.
Freddy ist ein sehr netter Typ, den ich im letzten Jahr bereits auf den Bahamas kennen gelernt habe. Er ist Multi-Millionär (hat etliche Restaurants im Raum Chicago) und leidenschaftlicher Zocker. Backgammon spielt er recht gut, aber ich denke, dass ich knapper Favorit gegen ihn bin die nächste Runde zu erreichen. Freddy hat jedoch einen tierisch guten Lauf und gleich zu Beginn hat er in fast jeder Partie gute Startwürfe und etliche Päsche, so dass ich etliche Doppler schlicht und einfach ablehnen muss. Schnell geht er über 4:0 und 6:2 dominierend 10:3 in Führung. Allerhöchste Zeit für eine Pause um etwas zu ändern. Ich scheine die Pause gut gesetzt zu haben, denn direkt anschließend gewinne ich einige Partien und kann auf 10:7 verkürzen. Dann die Schlüsselpartie. Ich habe einige gute Würfe und zeige ihm einen frühen Doppler, denn er “frisst“. Das Match entwickelt sich gut für mich und er steht mit 2 Steinen in meinem Board und wenn ich jetzt noch sauber abtrage, gewinne ich sehr wahrscheinlich GAMMON und würde 11:10 in Führung gehen. Leider muss ich dann allerdings einen Schuss lassen, denn er dann auch noch trifft (Sch….) und da sein Board auch noch intakt ist und ich erst 3 Steine rausgespielt habe, muss ich den Doppler, den er mir dann mit der 4 oben vorsetzt, auch noch passen. 12:7 für ihn. Bei 16:10 habe ich dann nochmals eine Chance ihn Gammon zu schlagen und auf 16:14 zu verkürzen (Spiel geht in den ersten beiden Hauptrunden bis 17), aber wiederum muss ich einen Stein einzeln stehen lassen, den er durch einen Jokerwurf abholt und ich verliere das Spiel dann 17:10. Freddy hat sich während des Spiels und auch danach noch mehrmals bei mir für seine vielen guten Würfe entschuldigt. Bringt mir aber nichts … ich scheide aus und er zieht in die Runde der letzten 64 ein, wo er dann einen wirklich ganz schwachen Gegner (der hat wirklich extrem viele Fehler gespielt und ich bin sicher, dass ich den auch weggeputzt hätte) sehr hoch besiegt und noch eine Runde weiter kommt, dort aber dann auch verliert. Hier übrigens ein Link zu Freddy, der sogar auch bereits beim Highstakes Poker in den USA einige Gastauftritte hatte und gegen die ganz Großen gespielt hat.

http://donkpedia.net/wiki/Fred_Chamanara

In der ersten Trostrunde (Consolation I) schlage ich zunächst einen Norweger relativ glatt, bevor ich denn gegen den Zweitplatzierten der UK Open aus diesem Jahr, Christian Plenz, trotz hoher Führung noch verliere. Hier habe ich in der Endphase beim Stand von 8:8 (auf 11 Punkte) einen Doppler genommen, den ich mal besser nicht genommen hätte, denn hier verlor ich Gammon und das Spiel war direkt vorbei.

In der zweiten Trostrunde (Consolation II) verlor ich gegen den Türken YENISEN, der beim Stande von 8:8 (auf 9) mit zunächst einem Pasch 6 und direkt danach einem Pasch 5 seinen (eigentlich) uneinholbaren Rennrückstand von über 40 Pips wettmachte. Selbst danach hätte ich das Match noch gewinnen können, wenn ich in einem der letzten beiden Würfe einen einzigen Pasch geworfen hätte, aber es sollte leider nicht sein.

Samstag geht es dann noch mit der Last Chance weiter, wo ebenfalls noch einiges an Cash zu gewinnen ist, aber hier benötigt man schon ziemlich viel Dusel, denn ca. 12-13 Matches á 5 Punkte müssen schon gewonnen werden.

WSOP
Über meinen Laptop verfolge ich ein wenig die Geschehnisse aus Las Vegas. Leider sind alle meine “Pferdchen“ bereits ausgeschieden. Jedoch sind mit Andreas „Randy“ Mertens sowie Jan Heitmann noch 2 Bekannte recht ordentlich (Average Stack) im Rennen. Ich würde mich sehr freuen, wenn es einer der beiden noch weit bringen und richtig “tief“ ins Geld kommen würde. Denn dann macht das Verfolgen der Action natürlich noch viel mehr Spaß.

Hier in Monte Carlo beim Backgammon fiebere ich nun mit Achim Müller mit, der zwar quasi aus der Nachbarschaft kommt (nähe Münster), den ich hier aber erst kennen gelernt habe. Er ist der letzte verbleibende Deutsche im Wettbewerb und aktuell steht es in seinem Achtelfinalspiel gegen den ehemaligen Weltmeister Royset aus Norwegen 14:9 für Achim. Irgendwie habe ich das Gefühl, dass er dieses Jahr Weltmeister wird. Hoffentlich ist das mal kein schlechtes Omen für ihn, denn die meisten von euch wissen ja, wie katastrophal daneben ich oft mit meinen Tipps und Bauchgefühlen liege…lol

In diesem Sinne
Ciao
Martin

Samstag, Juli 05, 2008

Auf geht's nach Monte Carlo

Montag morgen geht es endlich los nach Monte Carlo zur Backgammon-WM. Erst mit der Bahn nach Düsseldorf, dann mit Air Berlin nach Nizza und dann weiter mit dem Bus nach Monte Carlo. Wenn alles glatt läuft, bin ich kurz nach 13.oo Uhr im Hotel Fairmont und dann wohl gegen 13.30 Uhr am Pool. Die Temperaturen an der Cote d'Azur habe ich auch schon überprüft und sie liegen derzeit bei knapp unter 30 °C - bei dunkelblauem Himmel! Zockerherz - was willst du mehr? Die Woche wird aber auf jeden Fall schweineteuer!
Flug: 300,-€. Hier habe ich einfach gepennt frühzeitig zu buchen. Wußte doch seit langem, dass ich dorthin fliege, aber gebucht habe ich dann erst letzte Woche. Anstatt 100,- € zahle ich nun 300,-€... einfach nur blöd!
Hotel: hm, hm....1.600,- €. Irgendwie spekuliere ich noch ein bißchen darauf einen Journalistenrabatt zu bekommen; muss ich vor Ort abklären.
Turnierteilnahmegebühr: 1.165 €
Taschengeld: ~ 300,- €
Die Woche wird also summa summarum grob 3.500,- € kosten und so bin ich in den letzten Tagen auch etliche Male gefragt worden, wieso ich das mache und das Geld nicht einfach vernünftig an die Seite packe oder mir alternativ einen 3-wöchigen Luxusurlaub ...was weiß ich wo...inkl. weiblicher Gesellschaft gönne? Oder zum Beispiel in ein neues Auto investiere, da meines gerade dabei ist den Geist aufzugeben!
Die Antworten hierauf:
1. Weil ich Bock drauf habe. Der Trip im letzten Jahr hat mir sehr gut gefallen.
2. Die Kosten sind zwar schon recht happig für eine Woche, aber es ist nicht so, dass ich in den Wochen danach nur noch Wasser und Brot zu mir nehmen muss. Und angesichts der hohen Inflationsrate hierzulande ist es vermutlich mittlerweile eh sinnvoller, wenn man die Kohle schnell auf den Kopf haut, da sie in einem halben Jahr sowieso nur noch die Hälfte wert ist.
3. Ich liebe Backgammon. Spiele zwar schon seit etwa 20 Jahren, aber so richtig intensiv mit Dopplerwürfel und Trainingssoftware erst seit knapp 2 Jahren. Und erst seit dieser Zeit habe ich a) bemerkt, wie geil dieses Brettspiel ist und b) wie komplex es zugleich auch ist. Je intensiver du dich mit der Backgammon-Theorie auseinandersetzt, desto mehr stellst du fest, wie unheimlich schwer es eigentlich auch ist. Und ich habe die feste Absicht, mich in diesem Spiel stetig weiter zu verbessern und das geht nun mal nicht nur mit Theorie, sondern es gehört auch eine Menge Praxis dazu und wo kann man hier mehr Erfahrungen sammeln und schneller dazulernen als bei den Weltmeisterschaften?
4. Ich schreibe zudem einen kurzen Turnier- und Reisebericht für eine größere Pokerzeitschrift hierüber. Bringt zwar nur einen Bruchteil der Kosten ein, aber immerhin.
Meine Chancen
Nun, prinzipiell bin ich zwar Berufsoptimist, aber hier schätze ich meine Chancen doch relativ dünn ein. Ca. 80% der Teilnehmer sind mir schlicht und einfach überlegen und bei den restlichen 20% ist es in etwa ausgeglichen bzw. bei dem einen oder anderen Gegner werde ich sogar leichter Favorit sein. Man muss aber ergänzen, dass in den Runden "nur" Matches auf 17 (die ersten beiden Runden) bis hin zu 25 (Endspiel) Punkten gespielt werden und bei so "kurzen" Matches der Glücksfaktor dann doch eine nicht unerhebliche Rolle spielen wird. In den letzten Jahren hat es auch fast durch die Bank Überraschungsergebnisse und -sieger gegeben. Hey...wieso nicht auch in diesem Jahr?
In Zahlen ausgedrückt
Gegen etwa 80% des Feldes bin ich ca. 40/60 Außenseiter. Gegen die absoluten Topspieler vielleicht sogar 25/75, gegen andere vielleicht nur 45/55.
Gegen etwa 15% des Feldes bin ich ca. 50/50. Hier entscheidet einfach die Tagesform bzw. das Würfelglück.
Gegen etwa 5% des Feldes werde ich vermutlich leichter Favorit sein. In etwa 55/45.
Das macht zusammen auf alle Matches kombiniert eine Gewinnquote pro Match von etwas mehr als 42%. Am Turnier teilnehmen werden in etwa 220-240 Personen. Es wird also in einem 256er Feld/Bracket gespielt. Um ins Preisgeld zu kommen, musst du 5 Runden/Matches gewinnen. Wenn alle Spieler exakt gleich stark wären und der Sieger z.B. durch Losentscheid bestimmt würde, ergäbe dies eine Chance von 3.1% pro Teilnehmer ins Geld zu kommen.
Gehen wir jetzt aber nicht von den 50% Siegchancen pro Match aus, sondern von meinen für mich errechneten 42%, dann wäre es nicht mehr eine 3.1% Chance ins Geld zu kommen, sondern lediglich eine 1.3%ige Chance. Hört sich zwar nicht gut an, ist aber ganz gewiß nicht aussichtlos.
Um nicht nur ins Preisgeld zu kommen, sondern tatsächlich auch Weltmeister zu werden, muss man bereits 8 Matches gewinnen. Bei absoluter Ausgeglichenheit der Spielerqualität ergäbe dies eine Chance von 0.5^8 = 1/256 = 0.39% pro Spieler. Bezogen auf meine Equity von 42% pro Match wären dies dann in etwa 1/1000 = 0.10%. Ziemlich dünn, aber ich habe beim Online-Poker schon Vorfälle gesehen und leider auch am eigenen Leibe miterleben müssen, wo die Chancen für den Sieg weit, weit schlechter standen und trotzdem noch der Außenseiter die Hand gewonnen hat. Man muss nur dran glauben!
Strategie
Die ist relativ simple. Gegen in etwa gleichwertige Gegner werde ich schlicht und einfach solides Backgammon spielen und stets versuchen die mathematisch korrekte Entscheidung zu treffen. Sowohl beim Checkerplay als auch beim Doppler. Letztes Jahr bei meiner ersten Teilnahme war ich zugegebenermaßen schon recht nervös und auch ein bißchen unerfahren, aber ich habe ein wenig dazugelernt und werde dieses neue Wissen sowie die gesammelten Erfahrungen dieses Jahr mit einbringen. Die Form scheint nach Abschluss der letzten Trainingsmatches auf jeden Fall zu stimmen. Zudem werde ich versuchen dieses Jahr auch den einen oder anderen "kleinen Psychotrick" bei engen Matches anzuwenden. Dazu vielleicht später mehr...da wird jetzt noch nichts verraten.
Gegen die "Großen" ist meine Strategie ebenfalls klar ausgelegt. Je länger die Matches dauern und je komplizierter die Stellungen werden, desto geringer meine Chancen, da ich mehr Fehler als meine Gegner einstreue und dafür dann teuer bezahlen muss. Ich werde also versuchen die Matches klar & transparent zu gestalten. Keine forcierten Backgames oder so. Zudem werde ich natürlich auch das Risiko in engen Matches erhöhen. Ich werde Doppler annehmen, bei denen der Spielverlauf von 1-2 Würfen abhängt und werde die Doppler dann auch schnell wieder zurückgeben um ggfs. bzw. im Optimalfall gleich in einem Match 4 oder 8 Punkte abzukassieren. Je risikoreicher ich spiele, desto eher kann ich gegen diese "Überspieler" bestehen. Für den Laien zur Erklärung: Es gibt einige Backgammon-Profis, die spielen stundenlang jeweils den mathematisch (von einem Computer errechnet) besten Zug! Die schauen einmal aufs Brett und sagen dir dann, was der beste Zug ist. Man muss ergänzen, dass die Unterschiede zwischen 2 oder 3 in etwa gleichstarken Zügen oftmals nur bei einem Zehntelprozentpunkt liegen! Das sind Genies! Und wie will ich gegen diese Genies gewinnen, wenn ich gegen sie nicht zocke?! Mit dieser Methode (ich nenne sie mal Risikomaximalerhöhung) habe ich bei einigen Turnieren bereits den einen oder anderen richtig guten Backgammonspieler vernichtend geschlagen. Ich kann zwar genauso mit Pauken und Trompeten untergehen, aber im Normalfall würde ich gegen den Spieler ja eh verlieren und da macht es nichts aus, ob ich ein enges Match 17:14 verliere oder sang und klanglos 17:1.
WSOP
Die Tage 1a und 1b sind absolviert. Von meinen Bekannten haben etliche den Tag überstanden. So Haward Speer (55.000 Chips), Johannes Strassmann (50.000), Andreas "Randy" Mertens (42.000), Jan Heitmann (41.000) und Sven Rumcker (31.500).
Bei Johannes habe ich 1% Beteiligung (dafür er bei mir in Monte Carlo 8%) und es wäre natürlich riesig, wenn er es möglichst weit schaffen würde. Das zeug dazu hat er.
Haward, den ich dieses Jahr in Kopenhagen kennengelernt habe, ist ebenfalls ein Riesentyp und ein erstklassiger Spieler. Auch ihm sowie natürlich auch Jan Heitmann traue ich zu richtig weit zu kommen.
Andreas "Randy" Mertens ist unter einem Glücksstern geboren. Letztes Jahr hat er auf den Bahamas das größte Backgammon-Turnier gewonnen, was jemals stattgefunden hat und hierfür 600.000 $ einkassiert, obwohl er 2 Jahre lang vorher kein einziges Match gespielt hat. Unglaublich! Auch in Bad Oeynhausen beim Pokern habe ich schon mehrere Male 2-, 3- und 4-Outer gegen ihn "kassiert". Er stellt die Chips rein, als wäre es ein Coinflip. Ist es vermutlich auch für ihn bei einem 3-Outer. Wenn er in Las Vegas nur annähernd so viel Sahne hat wie in den letzten 1-2 Jahren bei allem was er angepackt hat, dann ist er eine sichere Bank für den Final Table! Man muss aber fairerweise auch dazusagen, dass er ein verdammt guter Spieler ist. Er spielt nicht nur ganz ausgezeichnet Backgammon (Weltklasse!), sondern auch beim Poker möchtest du einen wie ihn nicht unbedingt an deinem Tisch sitzen haben.
Sven Rumcker kann ich pokertechnisch nicht einschätzen, aber ich weiß, dass er ein Super-Backgammonspieler ist, der es dieses Jahr eben vorgezogen hat nach Las Vegas anstatt nach Monte Carlo zu fliegen. Hoffentlich zahlt sich diese Entscheidung für ihn aus.
Benjamin Kang (ebenfalls 1%) und Katja sind leider schon ausgeschieden...mit richtig heftigen Bad Beats. Am Tag 1d startet dann mit George Danzer mein 3.Pferdchen. Er ist einfach mal "dran" und dieses Jahr wird er für Furore sorgen...sagt mein Bauchgefühl.
Drückt mir die Daumen!
Ciao
Potti

Dienstag, Juli 01, 2008

Sensation beim Golf - Vorbereitung auf die Backgammon-WM














Ich weiß, dass dieser Blog ja eigentlich auf das Thema Poker basiert, aber momentan stehen 2 andere Sachen im Vordergrund. Die private Zehnkampfwette gegen Burkhard, Uwe und Christian sowie die Backgammon-Weltmeisterschaft, die nächste Woche Montag in Monte Carlo beginnt. Hierfür bin ich bereits heftigst am üben und ich habe mich gerade in den letzten Wochen ganz ordentlich verbessert. Meine Übungseinheiten gegen die Trainingssoftware "Snowie" bringen immer bessere Ergebnisse und im Schnitt spiele ich eine 4-6 (das ist Expertenlevel) bei Matches auf 7-17 Punkte. Zwar nicht Weltklasse, aber immerhin wesentlich besser als noch vor ca. einem Jahr, als mein Schnitt eher bei 6-8 (Fortgeschritten) lag. Trotzdem erwarte ich von der nächste Woche keine Wunderdinge von mir selbst. Die Jungs, die aus der ganzen Welt nach Monte Carlo reisen werden, wissen auch, wie man die Steine schiebt und in den meisten Matches werde ich leichter bis krasser Außenseiter sein. Die meisten der Kollegen (viele Gegner aus den USA, Dänemark, Japan und Deutschland) spielen eine Error-Rate von unter 3 (World-class Level). Aber dieses Jahr möchte ich unbedingt die erste Runde überstehen im Hauptfeld - das ist mein Ziel. Alles andere wäre Zugabe. Mit ein bißchen Würfelglück wäre dann sogar noch mehr drin, aber um ins Geld zu kommen, muss man schon 5 Runden gewinnen und da bräuchte ich dann wohl schon einen richtig netten Weihnachtslauf. Aber wer weiß, beim Backgammon ist alles möglich. Die auftretenden Sequenzen sind desweilen schon noch ungewöhnlicher als z.B. beim Poker und selbst die größte Vollniete kann einen Weltklassespieler deklassieren. Wieso soll ich nicht auch mal einen richtig abartig guten Lauf haben und die No.1 der Weltrangliste vom Brett hauen?

Ich freue mich auf jeden Fall tierisch auf die Woche in Monte Carlo. Werde wie gehabt im Fairmont Hotel -direkt im Zentrum und an Meer- wohnen. Tagsüber ein bißchen an den Pool und dann bis spät in die Nacht zocken. So stelle ich mir übrigens auch das ideale Leben vor (umgeben von hübschen Frauen natürlich)!

Die Zehnkampfwette ging heute in die dritte Disziplin. Golf !

Mein Ziel war es einen Punkt zu holen. Uwe (hat 2 Jahre nicht gespielt, aber war seinerzeit ein Handicap 12 Spieler mit einer Bestrunde von 79 auf einem 71er Kurs) würde nicht zu holen sein. Burkhard ebenfalls nicht, wenn seine Nervenkostüm hält, aber Christian wollte ich mir packen. Ich wußte zwar nicht, wie er spielt, aber ich schätzte Christian im Vorfeld ungefähr in meinem Leistungsbereich ein. Mein Ziel war es gleich auf den ersten Bahnen mit ein paar guten Abschlägen (optimalerweise direkt aufs Grün) ein paar Duftmarken zu setzen und bei den Kontrahenten für ein bißchen Unruhe zu sorgen und den Druck & die Spannung aufzubauen. Es ging optimal los. Während bei Bahn 1 alle 3 ihren Abschlag einigermaßen versemmelten, legte ich meinen Shot bei der ca. 120 m langen Bahn 3 Meter neben die Fahne. Gleich mal eine nette Chance auf ein Birdie! Die Birdie-Chance konnte ich zwar nicht nutzen, aber ich spielte als einziger ein Par und ging direkt in Führung. Auch an den nächsten 4-5 Bahnen kamen meine Abschläge einigermaßen und ich schloss mit Bogeys/Doppelbogeys ab und sammelte weiter Punkte (wir haben nach Stabefort-Regeln gespielt). Burkhard spielte überaus konstant. Sowohl seine Abschläge als auch seine Annnäherungsschläge hatten eine recht hohe Qualität und zur Halbzeit und nach 9 gespielten Löchern traute ich meinen Ohren und Augen nicht, als wir die Zwischenwertung vornahmen. Burkhard lag mit 2 Punkten Vorsprung an Position 1, dahinter ich (!), dann Christian knapp dahinter und mit einem bereits relativ sattem Rückstand von 8 Punkten der große Favorit Uwe nur auf Platz 4.

Jetzt noch 9 Löcher das Niveau halten und eine Riesensensation wäre perfekt!

Leider konnte ich die Leistungen aus der ersten Runde nicht ganz halten und ich schloss die zweiten 9 Löcher mit insgesamt 44 Schlägen ab (1.Runde = 42 Schläge). Burkhard steigerte sich im 2.Durchgang nochmals und spielte eine blitzsaubere 36er Runde und landete somit schon einmal klar vor mir. Jetzt kam es auf Christian und Uwe an. Christian ist ein Fighter und ihn hatte jetzt gewaltig der Ehrgeiz gepackt. Bereits beim Doppelkopf hatte er die sicher geglaubten 3 Punkte kurz vor dem Ziel noch mit viel Pech hergeben müssen und auch beim Golfen hatte er sich vor Beginn sicherlich mehr ausgerechnet. Er spielte auch wesentlich stärker als ich im Vorfeld gehofft hatte. In Runde 2 spielte er hochkonzentriert und schloss mit einer erstklassigen 35er Runde ab! Damit ließ er mich hinter sich, aber Burkhard konnte er aufgrund der ersten Runde nicht mehr einholen. Uwe hingegen musste nun mehr riskieren um noch an mir und ggfs. auch an Christian vorbeizuziehen, aber es lief weiterhin nicht richtig rund (vorsichtig ausgedrückt!) und ein ums andere Mal haute er seinen Abschlag jwd (ostwestfälisch und bedeutet: janz weit draußen). Sein Chip- & Put-Spiel deutete oftmals seine Klasse an, aber wenn die Abschläge nun mal permanent in die Walachei gehen und ab und an auch noch nicht einmal der Ball gefunden werden konnte, dann kannst du noch so gut chippen & putten und es wird dir nichts nützen. Ich mache es kurz: Der als großer Favorit gestartete Uwe belegte den letzten Platz. Sorry Uwe - aber es war wohl irgendwie nicht dein Tag.

Punktevergabe beim Golf somit wie folgt: Burkhard: 3 Punkte, Christian 2 Punkte, Potti 1 Punkt und Uwe 0 Punkte.

In der Gesamtwertung und nach 3 absolvierten Disziplinen steht es damit so: Potti 5.5 Punkte, Christian 5 Punkte, Burkhard 4 Punkte und Uwe 3.5 Punkte.

Noch konnte ich meine Führung also behaupten. Jetzt stehen erst einmal 2 Wochen Pause an. Dann geht es in die "Kneipe" und die beiden Disziplinen "Dart" und "Kicker" stehen auf dem Programm. 4 Punkte sind hier mein Minimalziel und wenn ich diese holen sollte, dann dürfte ich vermutlich auch noch in Führung liegen. Ich habe bislang gegen keinen der 3 gedartet oder gekickert und somit ist alles offen. Trotzdem gebe ich mal eine Prognose ab:

Kicker: 1.Potti 2.Christian 3.Uwe 4.Burkhard
Dart: 1.Burkhard 2.Uwe 3.Potti 4.Christian

EM-Endspiel: Auch wenn's weh tut, aber die Niederlage gegen Spanien war absolut verdient. Die Deutsche Mannschaft hat mich insbesondere in der 2.Halbzeit maßlos enttäuscht. Ballack, Podolski, Klose, Mertesacker, Metzelder Komplettausfälle! Ich kann zudem nicht verstehen, wieso Löw in der 2.Halbzeit z.B. nicht einen Mann wie Westermann eingewechselt hat, der nicht nur die Ärmel aufkrempeln kann, sondern auch noch rennt wie ein Bekloppter und obendrein noch torgefährlich ist.

Ich gönne den Spaniern jedoch den Titel! Diese Mannschaft und insbesondere das enorm starke Mittelfeld hat mich absolut überzeugt.

Ole!

Darf ich dich was fragen?

▪  Hi Potti, wie geht es dir? ▪  Hallo Herr Pott, Sie kennen sich doch in der Pokerszene ganz gut aus. ▪ Potti, d arf ich dich was fragen? ...