Freitag, Januar 24, 2014

DJ, Ole und Marathonsession auf den Bahamas

Was für ein aufregender Start in das Jahr 2014!

Mit einer netten Silvesterparty in meiner Stammkneipe ist das neue Jahr feucht fröhlich, aber kurzweilig und schön eingeleitet worden. Zum ersten Mal in meinem Leben habe ich mich für zwei Stunden auch als DJ erprobt. Auch wenn es von einigen Gästen leichte Kritik hagelte, so war die Tanzfläche zumindest einige Male gut gefüllt, während ich auflegte (vorher war diesbezüglich Totentanz). Da die Arbeit von DJs gar nicht mal so mies vergütet wird, habe ich mir überlegt, dass ich mich im nächsten Leben voll und ganz auf die Musik konzentrieren werde und entweder Rockstar werde oder – falls es nicht reichen sollte – dann eben DJ!


Am 3.1. dann noch schnell ein Mannschafts-Pokerturnier in Verl. Mit Salvatore und Lillo im Team waren wir im Vorfeld recht optimistisch, dass es im Achterfeld zumindest für einen Platz auf dem Treppchen – wenn nicht gar ganz oben – reichen könnte oder auch sollte. In meinen beiden 6er-Vorrundenheats lief es jedoch alles andere als gut und beide Male schied ich bereits recht früh aus, so dass ich nur wenige Punkte zum Team-Ergebnis zusteuern konnte. Am Final Table jedoch – hier wurde innerhalb des Teams alle 20 Minuten rotiert – lief es hingegen umso besser und bei meinen Einsätzen brachte ich unseren Stack immer wieder gut nach vorn. Zwischendurch waren wir auch absolut auf Kurs und hatten nahezu doppelt so viele Chips wie das nächstbeste Team. Aber meine beiden sizilianischen Teamkollegen (insbesondere der Champion der Gesamtwertung aus 2013!) schafften es immer wieder sich in brenzlige Situation zu manövrieren, Chips zu verbluffen und ordentlich “abzubauen“. Dagegen konnte ich einfach nicht anschaffen. Und so schieden wir letztendlich auf einem für unsere Verhältnisse doch enttäuschenden 5. Platz aus. Dennoch hat das Teamevent einmal mehr riesig viel Spaß bereitet und das Trio  der “Ostwestfalian Camorra“ (habe ja selbst auch sizilianisches Blut in mir) wird auch im nächsten Jahr einmal mehr einen Angriff auf den Mannschaftssieg starten!


Am 4.1. früh morgens und somit ohne Schlaf ging es dann auf Reise in die Karibik. Der jährliche Ausflug auf die Bahamas zur PCA stand auf dem Programm. Meine Hinreisen waren in den letzten Jahren eigentlich durchweg von irgendwelchen Pannen überschattet. Während manchmal bereits die Hinreise nach Düsseldorf für massiven Bluthochdruck sorgte (Bahnstrecken vereist, Stau auf der Autobahn o.ä.), lief dieses Mal alles glatt. Mein Bruder – Danke Jürgen! – brachte mich zu sehr unchristlicher Zeit nach Düsseldorf zum Flughafen und auch der Bomber hob rechtzeitig ab Richtung Miami. Da ich dort knapp 3 Stunden Aufenthalt hatte, war es auch überhaupt nicht tragisch, dass ich schlappe 90 Minuten brauchte um durch die völlig überfüllte Immigration zu kommen. Dann nochmals eine knappe halbe Stunde zum Gate für den Weiterflug nach Nassau. Dort dann die leider ernüchternde Nachricht, dass unser Flug eine Stunde Verspätung haben würde. War in diesem Fall aber auch nicht wirklich ein Problem, denn ich traf Ole Schemion am Gate. Er hatte seinen eigentlichen Weiterflug nach Nassau verpasst und hoffte nun, dass er auf “Stand-by-Basis“ bei uns mitfliegen durfte. Es gelang ihm auch…und das brachte mir direkt auch bereits die erste verlorene Wette im neuen Jahr ein. Ich wettete nämlich mit Ole, wie lang der Flug auf die Hauptstadt auf die Bahamas dauern würde. Er sagte der Flug dauere in etwa 35 Minuten. Da ich aber bereits das siebte Mal diese Reise unternahm, wusste ich, dass der Flug mindestens 45, eher 50 Minuten dauern würde. Top – die Wette gilt. Aber ich wollte Ole aufgrund meines Erfahrungsvorsprunges auch nicht komplett schröpfen und der Wetteinsatz betrug somit lediglich, wer von uns beiden die Taxifahrt ins Hotel bezahlen muss. Die Stoppuhr setzte ich nur rein obligatorisch ein – ich war mir todsicher dieses Mal auf der richtigen Seite der Wette zu sitzen, sofern die Nasa zwischenzeitlich nicht irgendwelche Abkürzungen aufgetan haben sollte. Als der Captain dann jedoch nach ca. 30 Minuten die Meldung “ready for landing“ über Mikro rausbrachte, wurde ich zum ersten Mal ein wenig skeptisch. Und tatsächlich haben wir nach 36,5 Minuten aufgesetzt und ich durfte Ole – die aktuelle Nr. 1 der Pokerweltrangliste mit über 4 Millionen gewonnenen Dollar in den letzten 2 Jahren – schön auf meine Kosten zum Hotel chauffieren. Das fing ja wieder gut an mit meinen Wetten. Aber nicht nur diesbezüglich sollte es im Laufe der nächsten 10 Tage richtig geil werden!

Der eigentliche Job vor Ort lief dann absolut hervorragend. Ich hatte zugegebenermaßen im Vorfeld ordentlich Respekt vor der anstehenden Aufgabe. Zum ersten Male nämlich vertrat ich das Deutsche Kommentatoren-Team ganz allein vor Ort und neben dem Kommentieren mit den dazugehörigen Vorbereitungen inkl. Abstimmung der Technik musste ich mich auch noch permanent um die Co-Kommentatoren kümmern. Aber von Tag 1 an lief dies wie ein Länderspiel und über die insgesamt 9 Tage durfte ich ausnahmslos kompetente Gäste am Mikro begrüßen. Alle aufzuzählen wäre jetzt zu viel, aber insbesondere George Danzer aus dem Team PokerStars Pro sowie Online-Pro Felix “xflixx“ Schneiders waren immer da, wenn ich sie brauchte oder anfragte. Sehr schön, lehrreich und kurzweilig natürlich auch die Sessions mit Weltklassespieler Philipp Gruissem, Bracelet-Gewinner Dominik Nitsche sowie Jens Knossalla, der mit seinem Charme und seiner unvergleichlich unterhaltsamen Art immer wieder für den passenden Ausgleich und viele Lacher sorgte. So war es ein Gucken und die 9 Tage waren überaus schnell vorüber. Da ich zudem noch 2% Beteiligung an George hatte (er kam für 20.000$ ins Geld) sowie auch noch die eine oder andere Wette gegen George gewinnen konnte, war es auch aus finanzieller Sicht betrachtet einigermaßen OK. Meine beiden Cashgame-Einsätze vor Ort liefen mit +-Null aus. Die erste Einheit (PL Omaha) verlief erfolgreich, aber bei der zweiten Session (NHL) lief ich mit Assen in das Set Zehner von Christopher Frank, der nicht nur meine Lage  inhallierte, sondern anschließend auch noch den ganzen Tisch rasierte. Aber wir haben an dem Abend sehr viel gelacht und selten hat mir der Verlust von 200$ (bei der entscheidenden Hand hatte ich jedoch bereits schlappe 400$ vor mir) so wenig ausgemacht. 

Darf ich dich was fragen?

▪  Hi Potti, wie geht es dir? ▪  Hallo Herr Pott, Sie kennen sich doch in der Pokerszene ganz gut aus. ▪ Potti, d arf ich dich was fragen? ...