Samstag, April 12, 2014

Vamos Chile!

Jetzt ist es doch glatt schon wieder zwei Monate her seit meinem letzten Blogeintrag. Es lag dieses Mal aber nicht daran, dass ich unmotiviert war oder mir auch nichts eingefallen ist, worüber ich schreiben könnte. Der Grund ist schlicht und einfach der, dass ich in den letzten 8 Wochen sehr viel zu tun hatte und quasi permanent unterwegs war. München, Luzern, Berlin, Köln, nochmals München, Wien…quasi ohne Pause. Und ich verspreche, dass ich über einzelne Stationen (z.B. von der EPT aus Wien oder auch von den TV-Aufzeichnungen der German Highrollern aus Luzern) in den nächsten Tagen ausgiebig berichten werde.

Heute jedoch möchte ich kurz zu einer Sache Stellung nehmen, die in den letzten Tagen passiert ist. Und zwar habe ich Mitte dieser Woche meine obligatorische Fußball-WM Wette platziert. Immerhin geht es ja in zwei Monaten bereits los in Brasilien #Freude.
Ich habe bei einer Quote von 45 zu 1 auf CHILE zum Gewinn des WM-Titels gesetzt….exakt 40€. Würde einen Auszahlungsbetrag von 1.800€ bedeuten. Ich habe das öffentlich kommuniziert und bin daraufhin von gleich mehreren Leuten angesprochen worden, wie ich denn so bescheuert und naiv sein kann. „Da könnte ich mein Geld ja auch direkt verbrennen“, war der Tenor gleich von mehreren Bekannten/Freunden, da Chile halt nie im Leben in Brasilien den Titel holen wird.
Ich werde hier mal versuchen meine Gedanken zu dieser Platzierung ein wenig zu beschreiben. Danach werden manche vielleicht immer noch meinen, dass es schwachsinnig ist/war 40€ so planlos zu investieren, aber vielleicht gebe ich dem einen oder anderen auch eine neue Betrachtungsweise der Sportwetten-Materie. 

1. Ich liebe es auf Longshots bzw. Außenseiter zu setzen. Natürlich denke auch ich, dass der Weltmeister mit allergrößter Wahrscheinlichkeit unter den Nationen Brasilien, Deutschland, Spanien oder Argentinien ausgemacht wird! Auch den Ländern Italien, Belgien, Uruguay oder Frankreich traue ich bei gutem Lauf potentiell den Titel zu. Mein eigentlicher Tipp ist und bleibt jedoch Brasilien. Ich denke, dass die Südamerikaner eine bärenstarke Mannschaft haben und zu Hause (vermutlich) nichts anbrennen lassen.
Um jedoch wie im obigen Beispiel eine Auszahlungssumme von 1.800€ zu erhalten, müsste ich bei den Weltmeister-Tipps Brasilien 450 € (bei einer Quote von 4 zu 1) oder Deutschland 300€ (6 zu 1) investieren. Summen, die mir gewaltig Bauchschmerzen bereiten. Und ich müsste dann ab der KO-Runde bei jedem einzelnen Spiel verkrampft zittern, dass auch alles glatt läuft. Ein einziger schlechter oder unglücklicher Tag…vielleicht eine rote Karte gleich zu Beginn des Spiels…und alles könnte vorbei sein. Zu viele Unwägbarkeiten. So habe ich einen nur kleinen Betrag eingesetzt auf eine Mannschaft, die zwar bei weitem nicht die große Wahrscheinlichkeit bietet, bei der ich aber mit Freude und Engagement bei jedem Spiel mitfiebern kann und der ich auch einiges zutraue. Und wenn es in die Hose geht, dann ist es halt so. Die 40€ Einsatz kann ich finanziell verkraften und ich bekomme in Form von Nervenkitzel sogar einen gewissen emotionalen Gegenwert dafür.

2. Jetzt betrachten wir es mal von der mathematischen Seite aus. Und so sollte man gerade bei Sportwetten übrigens auch immer vorgehen! Eine Quote von 45 zu 1 bedeutet ja nicht, dass ich der absolut festen Überzeugung bin, dass Chile Weltmeister wird. Aber ich erhalte für jeden eingesetzten Euro Einsatz das 45-fache zurück! Vor einigen Wochen waren es sogar noch 60 zu 1, was ja im Umkehrschluss bedeutet, dass offenkundig auch etliche andere Menschen diesem Team durchaus einiges zutrauen bei der WM. Eine Quote von 45 bedeutet…und jetzt wird es sehr theoretisch und hypothetisch: Wenn diese WM jetzt 45 Mal nacheinander gespielt würde (mit den gleichen Mannschaften und alle Teams hätten auch stets die gleiche Form), dass Chile nur ein einziges Mal davon gewinnen müsste, damit ich nicht mit Minus herausgehe. Ja, alles sehr theoretisch, aber ich möchte damit auch nur die Wahrscheinlichkeitsrechnung ein wenig beleuchten. Wahrscheinlichkeitsrechnung ist beim Poker ja nun einmal auch ein nicht unwichtiger Bestandteil und über all die Jahre hat mir diese Herangehensweise an knifflige Situationen/Entscheidungen im richtigen Leben auch sehr geholfen.

3. Kommen wir nun zum sportlichen Teil. In ihrer Südamerika-Qualifikationsgruppe setzten sich die Chilenen relativ sicher durch. Eine Gruppe, bei der selbst die ausgeschiedenen Mannschaften vermutlich stärker sind als die Hälfte der Teilnehmer, die in Brasilien an den Start gehen werden. Und wenn ich an die Auftritte der Chilenen in England vor einigen Monaten denke (hier gewannen sie locker 2:0 in Wembley!) sowie vor einigen Wochen an das Länderspiel in Stuttgart gegen das Deutsche Team, dann werde ich in meiner Meinung noch weiter bestärkt. Gegen Deutschland verloren die Südamerikaner zwar 1:0, stellten aber klar das bessere Team und hätten mit ein wenig Glück beim Abschluss sogar recht deutlich gewinnen können/müssen. Ich glaube, dass die Form bei diesem chilenischen Team einfach passt! Zudem haben sie klimatechnisch betrachtet natürlich auch einen nicht zu unterschätzenden Vorteil gegenüber den mitteleuropäischen Mannschaften, denn in einigen Landesteilen Brasiliens wird es im Juni/Juli verdammt heiß und die Luft aufgrund der Höhe zudem auch noch recht dünn. Denke gerade an der Hitze und an den dünnen Luft werden einige Teams (vielleicht auch die Deutsche Mannschaft) noch zu knabbern haben.

„Meine Truppe“ hat zwar mit Spanien, Holland und Australien gleich eine Hammergruppe erwischt, aber sofern sie diese überstehen sollte, dann ist bei den KO-Spielen meiner Meinung nach alles drin. Hey…und wenn Chile im letzten Gruppenspiel der Gruppe B am 23.6. auf Holland trifft, dann könnt ihr zu 100% sicher sein, für wen mein Herz schlagen wird! 

Vamos Chile  lol



Darf ich dich was fragen?

▪  Hi Potti, wie geht es dir? ▪  Hallo Herr Pott, Sie kennen sich doch in der Pokerszene ganz gut aus. ▪ Potti, d arf ich dich was fragen? ...