Samstag, März 17, 2007

Bahamas * Las Vegas

sooooo - es ist mal an der Zeit den Blog ein wenig upzudaten und ich fange zunächst mit einer kleinen Berichterstattung über meinen Zockerurlaub an. Der Urlaub sollte vom 19.1. bis zum 6.2. gehen und mit einer Woche Bahamas beginnen und anschließend mit 10 Tagen Las Vegas enden. Am 18.1. also fuhr ich mit der deutschen Bahn los Richtung Frankfurt. Es war der Tag der schweren Unwetter in Deutschland mit Stürmen und Hurrikans, wie es das Land seit langer Zeit nicht gesehen hat. Da ich mich am 18.1. aber bereits kurz nach mittag in den Zug setzte und es zu dieser Zeit noch recht ruhig war, hoffte ich, noch vor Ausbrechen des Unwetters in Frankfurt anzukommen. Ich sollte gewaltig danebenliegen, denn bereits im Ruhrgebiet fing es heftigst an zu stürmen und der Regionalzug musste mehrmals stoppen, da es zu Problemen mit den Stromleitungen kam. Irgendwie sah ich schon gewaltige Logistikprobleme auf mich zukommen, als dann gegen 16.30 Uhr über die Lautsprecher des Zuges die Meldung kam, dass der Zug nun in Duisburg komplett stoppen würde und alle auszusteigen hätten. Am Hauptbahnhof in Duisburg strandeten nun Tausende von Leute. Zunächst waren alle noch recht lustig drauf, neugierig und abenteuerbereit,
aber peu á peu brach nun das absolute Chaos und auch Panik aus, da keiner irgendwie wußte, wie es weitergehen würde und wann die Züge denn wohl wieder fahren würden. Für mich gab es nur 2 Optionen: a) irgendwie mit dem Auto/Taxi weiter nach Frankfurt am gleichen Abend oder b) in Duisburg zu übernachten und darauf zu hoffen, dass am nächsten Morgen die Züge wieder planmäßig fahren würden. Für b) hatte ich allerdings keine Garantie und da mein Flieger am nächsten Morgen recht früh ging und dieser wohl defintiv nicht auf mich warten würde, entschloss ich mich zu Variante a). Aber mit dem Taxi nach Frankfurt ? Allein ? 240 KM, was in etwas 400-500 € kosten würde ? Nein, das konnte es ja auch nicht sein. Ich bastelte mir ein kleines Schildchen mit der Aufschrift "Taxi Fra?" und lief im Hauptbahnhof Duisburg damit herum. Nach ca. 10 Minuten kam ein (Geschäfts-)mann auf mich zu und teilte mir mit, dass er ebenfalls unbedingt heute Abend nach Frankfurt müsse und wir schlossen uns zusammen. Wir warteten noch ca. 10 Minuten in der Hoffnung vielleicht noch den einen oder anderen Gleichgesinnten zu treffen, als mir folgende geniale (wenn auf eigentlich total simple) Idee kam. Wieso nicht einen Mietwagen leihen und dann ab nach Frankfurt ? Mein "Leidensgenosse" fand die Idee natürlich ebenfalls großartig und innerhalb von 10 Minuten telefonierten wir sämtliche Mietwagenfirmen im Raum
Duisburg ab. Nach etlichen Absagen (da bereits alle Wagen vermietet waren) hatten wir endlich Erfolg und wir wurden sogar vom Bahnhof Duisburg abgeholt und zu einer Außenstation nach Bottrop gefahren, wo wir einen schicken Merceces mit Navigations-System und allem Schick-Schnack für ca. 100 € buchen konnten. Es war auch hier der letzte Wagen, der noch zur Vermietung übrig war. Wir waren happy und machten uns relativ schnell auf den Weg. Wir hatten jedoch die Auswirkungen des Sturmes nicht bedacht und kaum auf der Autobahn, kamen wir von einen Stau in den anderen aufgrund umgestürzter Bäume etc. Lange Rede, kurzer Sinn: Wir brauchten für die 240 km ca. 4 Stunden Fahrzeit und als ich in Frankfurt ankam, waren meine Probleme noch längst nicht zu Ende, denn auch hier waren natürlich etliche Leute gestrandet und es schienen alle Hotelzimmer ausgebucht zu sein. Nach ca. 1,5 Stunden habe ich dann jedoch noch ein Hotel auftreiben können und konnte den aufregenden Tag Gott sei Dank noch mit ein paar Stunden Schlaf zu Ende bringen. Der Abflug am nächsten Morgen verlief dann planmäßig und am nächsten Abend kam ich in Nassau auf den Bahamas an.
Auch der Transfer vom Flughafen zum Hotel auf Paradise Island verlief prima und ich schlief abends ohne Probleme ein. Am nächsten Morgen wurde ich dann schnell für alle Mühen und Strapazen belohnt, als ich aus meinem Hotelzimmer schaute. Wir waren ca. 100 m vom wunderschönen Strand entfernt und das hellblaue Wasser machte einen vorzüglichen und einladenden Eindruck. Ich frühstückte ein wenig und ging dann zum Nachbarhotel "Atlantis", eines der TOP Ten Hotels weltweit. Wir hatten von unserem Hotel aus Zugang zu diesem Hotel und konnten auch alle Angebote mitbenutzen.
Was mich dann dort im Hotel Atlantis erwartete, verschlug mir echt die Sprache. Ich hatte ja schon viele TOP-Hotels in Las Vegas oder auch anderswo gesehen, aber das war echt der Hammer. Eine unglaubliche große und extravagante Anlage mit ca. 20-25 verschiedenen Poollandschaften, dem größen Aquarium der Welt mit Haien von bis zu 4 m Länge, Riesenschildkröten, Rochen mit einer Spannweite von ca. 5-6 m, Barracuda usw. Es war unglaublich.
Dieses Hotel mit den knapp 5.000 Betten beschäftigt allein knapp 5.000 Angestellte! Quasi eine eigene Stadt. Es waren Boote vor Anker, von dessen Kaufpreisen
vermutlich ganze afrikanische Länder ein ganzes Jahr leben könnten. Man muss es wirklich gesehen haben um es glauben zu können. Es stank quasi alles nach
Geld. Zu allem Überfluf fand auch gerade am ersten Wochenende noch ein riesiges von Michael Jordan organisiertes Golfturnier dort statt und es waren sehr
viele Prominente zugegen. Boris Becker samt Familie, Patrick Ewing (Basketball), Charles Barkley (Basketball), Michael Douglas (Schauspieler), Kurt Russell (Schauspieler), usw. Leider bekam ich selbst nur Michael Jordan zu Gesicht, aber das reichte schon, da er nun mal mein absolutes Sportidol ist und ich ihn Anfang der 90er, als ich in den USA gelebt habe, nahezu vergöttert habe. In meinen Augen der größte Sportler aller Zeiten ! Kurz um - die ersten paar Tage auf den Bahamas haben
mich echt umgehauen. Man muss zwar auch erwähnen, dass es wohl das teuerste Pflaster war, wo ich jemals Urlaub verbracht habe und ein Hamburger mit ein paar Pommes inkl. einem Softgetränk kosteten mal eben um die 30 $, aber für eine Woche macht man mal eben die Augen zu beim Bezahlen. Da muss man durch.
Am Montag begann dann das Backgammon-Turnier und das war ja der eigentliche Hauptgrund meines Bahamas-Urlaubes. Es war wirklich alles da an Weltklasse-
Spielern und ich habe die Woche reichlich gekiebitzt und hoffe auch mein eigenes Spielniveau in dieser Woche um das eine oder andere Prozent gesteigert zu haben
allein durchs Zuschauen. Das dann zum Abschluß noch jemand aus Bielefeld - Andreas Märtens - dieses Turnier für sich entscheiden konnte und die 600.000 $ für Platz 1 mit nach Ostwestfalen gingen, war um so schöner. Das Finale war äußerst spannend und erst im letzten Spiel konnte sich Andreas gegen seinen dänischen Kontrahenten durchsetzen.
Nach einer Woche mit viel Sonne (Temperaturen um die 27 C), viel Backgammon, aber auch viel Erholung ging es dann weiter nach Las Vegas. Hier wollte ich meinen
guten Pokerlauf fortsetzen und bei gutem Verlauf meine Urlaubskosten einspielen. Pustekuchen!!!! Dieser Las Vegas-Trip war mein bislang absolut schlechtester. Nicht nur, dass das Wetter dort abartig war und die erste Woche das Thermometer wohl kein einziges Mal über 5 C + hinausging - nein, auch bei Zocken lief so wie gar nichts zusammen und ich verbuchte gleich zu Beginn 3 ordentliche Minussessions. Tag 4+5 verliefen dann etwas besser und ich konnte auf +-0 ausgleichen, aber direkt anschließend ging es bereits wieder in den "Keller" und am Ende der 10 Tage wies meine Bilanz ein nettes Minus auf. Ich habe seit sehr langer Zeit nicht mehr so viele Draws verpasst bzw. habe so viele suck-outs erleben müssen wie in diesen 10 Tagen. Na ja, aber auch solche Phasen gehören zum Leben eines Pokerspielers und man auch durch solche Tiefs durch. Da ich solche Negativläufe immer recht schnell erkenne und dann auch immer rechtzeitig die Handbremse ziehe und runter in den Limits gehe bzw. meine Hände nicht mit Vollgas ausspiele, bleiben meine Verluste in derartigen Phasen meistens noch im Rahmen. Diese Disziplin gehört sicherlich zu meinen stärksten Tugenden und von daher behaupte ich auch mal, dass ich niemlas beim Pokerspielen Pleite gehen werde. Möge es auch noch so schlecht laufen.
Am 6.2. ging es dann wie geplant nach Hause. Wäre die erste Woche nicht mit einigen Highlights in so guter Erinnerung, dann würde ich an diesen Urlaub einen ganz fetten
Haken machen nach dem Motto: "Außer Spesen nichts gewesen!"

Darf ich dich was fragen?

▪  Hi Potti, wie geht es dir? ▪  Hallo Herr Pott, Sie kennen sich doch in der Pokerszene ganz gut aus. ▪ Potti, d arf ich dich was fragen? ...