Montag, September 16, 2013

Bei der Hochzeit hängen gelassen!

Ganz viel ist in den letzten Tagen nicht passiert. Ich habe viel liegen gebliebenen Bürokram erledigt, aber ansonsten habe ich es ganz piano angehen lassen. Musste auch erst einmal meinen Akku wieder aufladen, denn (ob ihr es glaubt oder nicht) 9 Tage Kommentieren am Stück und das teils bis zu 14 Stunden pro Session schlauchen doch ganz schön. Letzten Mittwoch habe ich mir dann einen Sporttag gegönnt und bin bereits am frühen Nachmittag nach Halle (Westfalen) zum Volleyball gefahren. Die beiden gesehenen Spiele Russland vs. Türkei sowie Deutschland vs. Kroatien (jeweils 3:0) waren zwar nicht überaus spannend, aber die Atmosphäre in der Halle war zum einen Top und zum anderen war ganz gewiss auch ordentlich was fürs Auge dabei ;-) da hat sich die Investition von 20 Euro für einen Platz in der ersten Reihe auf jeden Fall gelohnt!

Wie angekündigt zu Beginn nun ein kleiner Bericht vom Doppelkopf-Turnier, welches letzten Samstag stattgefunden hat. Familie Pott stellte insofern ein Kuriosum auf, indem wir Teilnehmer aus gleich drei Generationen stellten. Denn neben meiner Mutter fuhr erstmals auch meine Tochter (14 J.) mit zu einem Turnier. Im Vorfeld war sie noch sehr motiviert und neugierig. Sie konnte den Beginn des Turniers kaum erwarten. Je näher aber der Termin rückte, desto aufgeregter wurde sie und bei der Hinfahrt sprach meine Kurze sogar davon, dass sie nur zuschauen möchte. Immerhin spielt sie erst seit gut 3 Monaten Doppelkopf. Der Ausrichter jedoch nahm ihr ein bisschen Wind aus den Segeln mit den Worten, dass es hier heute Abend nur um den Spaß ginge und dass sie ruhig mitspielen solle. Also trug sie sich doch in die Teilnehmerliste ein ;-)
Und wie es das Los so wollte, wurde ich gleich in der ersten Serie (á 12 Spielen) mit ihr an Tisch gelost. Und sie machte ihre Sache richtig prima. Zwar hapert es hier und da noch ein wenig beim Ausreizen der Blätter, aber strategisch betrachtet hat sie nahezu fehlerfrei gespielt. Und zu unserer aller Überraschung hat sie unsere Tischwertung mit knapp 20 Pluspunkten sogar gewonnen und setzte sich somit gleich zu Beginn in der Spitzengruppe fest. Da auch meine Mutter mit ihrer gut 50-Jährigen Doppelkopf-Erfahrung souveräne 22 Pluspunkte einfuhr und ich ebenfalls mit ein paar Guten abschloss, lagen wir nach der ersten Serie gleich mit der ganzen Bande im oberen Bereich des Tableaus. In der zweiten Serie lief für die beiden Damen dann aber gar nichts zusammen und beide schlossen mit satt Minus ab. Bei mir hingegen lief die zweite Zwölfer-Serie richtig gut und ich konnte die Familienehre wenigstens so halbwegs retten. In der Abschluss-Serie konnten wir dann alle drei nochmals einiges an Pluspunkten sammeln, so dass wir letztendlich allesamt überaus zufrieden waren, als es nach knapp 4 Stunden zur Siegerehrung und Preisverleihung überging. Während meiner Kleinen mit Platz 12 im 22-köpfigen Teilnehmerfeld (dabei ließ sie etliche Leute hinter sich, die seit mehr als 30 Jahren Doko spielen!) ein ausgezeichneter Einstieg ins Turnierbusiness gelang, konnte meine Mutter dank ihrer starken dritten Serie sogar noch auf Platz 6 hochklettern. Wäre Sie in der zweiten Serie nicht bei einer Hochzeit hängen gelassen worden, dann wäre ihr der Turniersieg wohl nicht zu nehmen gewesen. Ich landete letztendlich auf Platz 3 und somit machten wir uns alle hochzufrieden und mit einem Lächeln auf den Heimweg. Bereits auf der Rückfahrt fragte mich meine Tochter, wann denn das nächste Turnier stattfindet! Von wem sie dieses Gen wohl hat…!?

So…natürlich geht es aber auch heute um Poker! Ich möchte euch eine Hand vorstellen, die sich vorletzte Woche bei der EPT in Barcelona abgespielt hat und die für viele Diskussionen gesorgt hat. Ich werde versuchen die Eckdaten so detailliert wie möglich zu wiederzugeben!

Main-Event bei der EPT in Barcelona. Wir sind an Tag 4 und von den ursprünglich 1.234 Teilnehmern, die allesamt 5.000 € Startgeld bezahlt haben, sind noch exakt 41 Akteure im Rennen. Zu diesem Zeitpunkt haben alle verbliebenen bereits 18.200 € sicher, aber wie bei jedem größeren Pokerturnier gibt es erst in den TOP 10 die richtig fetten Ausschüttungen. In Barcelona ab Platz 8 sechsstellige Beträge und der Sieger sollte knapp 1,1 Millionen Euro kassieren. Die Blinds lagen zu diesem Zeitpunkt bei 8.000 und 16.000, die Ante bei 2.000. 8 Spieler saßen am TV-Table, den wir im Übrigen LIVE bei www.pokerfirma.com übertragen haben.

Die ersten 3 Spieler hinter dem Big Blind passen und Spieler A (ich nenne bewusst keine Namen) raist mit Pocket-Achtern aus der Hi-Jack-Position auf 32.000. Dieser Spieler hat ca. 470.000 Chips vor sich stehen, also etwas weniger als umgerechnet 30 Big Blinds. Spieler A hat bislang recht solide gespielt. Der Spieler im Cut-Off passt, aber der Spieler am Button - für uns ab jetzt Spieler B - reraised nun auf 60.000. Spieler B hat gut eine Millionen Chips vor sich stehen, umgerechnet also knapp 63 Big Blinds, und ist zumindest an unserem TV-Table nicht nur der Chipleader, sondern auch der mit Abstand aktivste Spieler gewesen. Er hält Pocket-Buben. Small Blind passt, aber nun kommt auf einmal der Big Blind mit einer 4-Bet auf 139.000 Chips um die Ecke! Der Spieler im Big Blind - unser Spieler C - hält AKo und hat noch ca. eine halbe Millionen Chips dahinter. Auch Spieler C war in den Stunden zuvor recht aktiv, hat aber in jedem Fall bei größeren Pötten immer recht solide Hände gehalten.
So weit so gut. Bislang ist noch nichts wirklich Außergewöhnliches passiert. Völlig normaler Verlauf, wie er vermutlich bei jedem Pokerturnier jede Woche x mal vorkommt. Jetzt jedoch wird es richtig interessant!

Es geht zurück zu Spieler A - dem Ursprungsraiser - und der schiebt nun seine restlichen 435.000 Chips in die Mitte und geht mit der 5-Bet und seinen Pocket-Achtern All-In. Es geht weiter zu Spieler B, der dann seinerseits mit den Buben und knapp einer Millionen Chips ebenfalls All-In geht. Es geht zurück zu Spieler C, der zwar kurz überlegt, dann jedoch mit AKo und seinen verbliebenen 500.000 Chips das All-In der beiden called. Der mit Abstand größte Pot des Turniers bis zu diesem Zeitpunkt!

Wie die Hand letztlich ausgegangen ist, dass werde ich auf jeden Fall beim nächsten Blogeintrag mitteilen. So viel sei aber jetzt schon einmal verraten:
Das Board brachte einiges an Drama!
Und wie bereits eingangs erwähnt, hat diese Hand in diversen Pokerforen für viel Diskussionsstoff gesorgt und die Meinungen gingen sehr weit auseinander. Von „von allen super und völlig korrekt gespielt!“ bis „von allen Dreien maßlos überzogen und mit viel zu viel Risiko gespielt“ war so ziemlich jede Meinung vertreten.

Wie ist euer Standpunkt zu diesem gespielten Pot? Mit welchem der drei Spieler bzw. dessen Entscheidung könnt ihr euch am ehesten anfreunden? Welche Entscheidung könnt ihr aber vielleicht auch überhaupt nicht nachvollziehen? Ran an die Feder!

So, das wars für heute. Wie bereits im letzten Eintrag versprochen, werde ich beim nächsten Mal vom EPT-Livestream Alltag berichten sowie schon einiges an News zum EPT London Livestream (4. bis 12. Oktober wieder bei Pokerfirma.com) mitteilen. Ich kann auf jeden Fall bereits jetzt sagen, dass es bei den Gewinnspielen einiges an wirklich netten und attraktiven Sachen zu gewinnen gibt und dass zudem eine bildhübsche Frau zwei Tage lang an meiner Seite mitkommentieren wird!

Bis die Tage
Tschö
Potti

Mit jedem Blogeintrag werde ich abschließend immer noch ein Video einstellen. Entweder irgendwas Lustiges oder einen Song. Heute einen Youtube-Song.
Preisfrage:
An welchen Film (den ihr hoffentlich alle gesehen habt!), werdet ihr durch die Melodie erinnert? ;-)

http://www.youtube.com/watch?v=YU_SFkJynvM

2 Kommentare:

  1. http://www.youtube.com/watch?v=2s0-wbXC3pQ Once upon a time in a west---aus Spiel mir das Lied vom Tod----aber so dramatisch sollte Poker nie sein--sondern Liebe und Leidenschaft :)))

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