Mittwoch, März 22, 2006

Berlin war eine Reise wert 21.3.2006

Die letzten 4-5 tage waren wirklich sehr turbulent. Letzten Donnerstag bin ich nach Berlin gefahren. Bei einem Turnier der European Poker Tour in Kopenhagen vor einigen Wochen hatte ich 2 nette Typen aus Berlin kennen gelernt und die sagten, dass man dort jeden Mittwoch u. Donnerstag in einer kleinen privaten Runde spielen würde und das ich doch mal rein schauen sollte.
Also bin ich am Donnerstag Abend dort hin. Zunächst spielten wir ein kleines 20 € NL-Turnier mit maximal 2 Re-Buys. 18 Teilnehmer waren am Start. Ich hatte nach ca. 15 Minuten noch keine einzige Hand gespielt, da hatten an meinem Tisch bereits 7 Mann Gebrauch ihrer 2 Re-Buys gemacht. Jeder Flop wurde von mindestens 5 Leuten angeschaut und in jedem Topf gab es mindestens ein All-in. Na ja, die Startgelder schienen dort so richtig keinem Mitspieler weh zu tun und der Spaßfaktor stand im Vordergrund. Meine erste Hand waren dann Pocket J's und auch ich ging sofort all-in, weil ich wußte, dass ich mindestens 1-2 Caller kriegen würde. So war es auch, aber jemand mit 87o zog am River mit einer dritten 7 an mir vorbei und ich war meine Chips los. Ich machte ein re-Buy, aber auch diese Chips waren in Nu weg (99 gegen Overcards). Mit meinem letzten Re-Buy konnte ich meine Chips jedoch verdoppeln und ich kam so langsam ins Spiel. 1-2 Mal konnte ich die Blinds stehlen und es ging relativ schnell an den Final Table. Hier hielt ich mich erst einmal zurück und es war in der Tat so, wie ich vermutete: Ohne eine einzige Hand zu spielen, war ich auf einmal bereits Im Preisgeld. Na ja, es endete schließlich mit Platz 3 und damit verbundenen 125 € Preisgeld.

Danach ging es ins Cash-Game und hierfür war ich ja schließlich gekommen. Mir war relativ schnell klar, dass es zwar eine gute Möglichkeit war, relativ viel Geld zu machen, aber die Gegner waren durch die Bank absolut furchtlos und risikobereit und gegen diese Gegnertypen kannst du, wenn es nicht so glatt läuft, auch mal ganz schnell recht viel verlieren. Es lief auch relativ schlecht an und einige gute Starthände wie Ak oder AQs hielten nicht stand. Ich war schnell ein paar Hunderter im Brand, aber mit der Zeit hatten die meisten der Jungs vor meinen Pre-flop raises doch ein bißchen mehr Respekt bekommen und ich konnte nicht nur etliche Male mit einem Preflop raise und anschließendem Folgebet viele kleine Töpfe gewinnen(stehlen), sondern auch meine Premium-Starthände brachte ich fast durch die Bank nach Hause.

Wir haben die ganze Nacht durchgspielt und morgens um 10.oo Uhr hatte ich einen sehr netten Gewinn erwirtschaftet. Da es zudem noch eine Menge Spaß gemacht hat, wird es wohl nicht mein letzter Besuch in dieser Runde gewesen sein.

Jetzt aber kam der anstrengende Teil meiner Berlin-Reise. Am Freitag Abend stand die Sendung bei Eurosport an. Da ich erst gegen 11.oo Uhr morgens zum Schlafen kam und auch die Nacht vorher nicht sehr lang geschlafen hatte, hatte ich bereits erhebliche Bedenken, dass ich am Nachmittag überhaupt wach werden würde. Habe mir dann sicherheitshalber 2 Wecker gestellt um absolut auf Nummer sicher zu gehen. Es klappte dann auch, aber ich fühlte mich ziemlich elendig. Was sollte das nur am Abend geben?!

Ach so, hier sollte ich vielleicht noch ergänzen, dass ich für Eurosport die Co-Moderation der EPT-Shows mache. Wie ich an diesen Job gekommen bin und wie genau der Ablauf ist etc., werde ich einem der nächsten Blogs mal ausführlich erzählen.

Ich fuhr dann gegen 6.oo Uhr mit der U-Bahn/S-Bahn schlaftrunken richtig Babelsberg. Bin dann mit meinem Haupt-Kommentator (Frank Winkler) wie immer noch eine Kleinigkeit essen gegangen vor der Sendung und hier wurde ich dann Gott sei Dank nach einem starken Espresso wach, so dass die anschließende Sendung - Übertragung des Final Tables aus Barcelona - doch einigermaßen glatt und ohne größere sprachliche und inhaltliche Fehler über die Bühne ging.

Als ich gegen 1.oo Uhr nachts nach "Hause" kam, habe ich noch ein bißchen bei PartyPoker No-Limit gedaddelt und konnte innerhalb von nur einer Stunde nochmals einen recht netten Score machen.

Zufrieden legte ich mich schlafen und fuhr dann am Samstag morgen mit dem Zug wieder gen Heimat.

Der nächste Berlin-Trip steht übrigens bereits nächste Woche wieder an. Die Sendung ist am 31.3. Hoffe dann zwar, dass ich ein wenig mehr Schlaf bekomme, aber pokertechnisch kann es ruhig ähnlich verlaufen.

Gruss
Martin

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