Zum
48. Mal läuft in Las Vegas derzeit die World Series of Poker, von den meisten der
Einfachheit halber nur kurz WSOP genannt. Eine Turnierserie mit
insgesamt 74 einzelnen Events in den verschiedensten Poker-Varianten. Mehr als
120.000 Teilnahmen wurden in diesem Jahr registriert und dabei wurden insgesamt
mehr als 230.000.000 Dollar - in Worten knapp eine Viertel-Milliarde! - umgesetzt!
Höhepunkt und Abschluß dieser Serie ist wie in jedem Jahr das sogenannte
Main-Event. Ein Turnier, bei dem jeder mitspielen darf, der bereit ist $10.000 auf
den Tisch zu blättern. 7.221 Spieler haben in diesem Jahr an diesem Turnier
teilgenommen und dabei einen Preispool von fast 68 Millionen Dollar generiert. Allein der Sieger erhält 8,15 Mio Dollar. , der Finaltisch beginnt heute Nacht um 3.00 Uhr nachts Deutscher Zeit.Auch Rekord-Olympiasieger Michael Phelps liebt Poker |
Der jüngste Teilnehmer dieses Turniers war übrigens Alex Conklin, der exakt am Starttag 1b seinen 21. Geburtstag (Mindestalter) feierte. Alex wurde 524. für 19.500$. Ältester Teilnehmer war William Wachter, beide übrigens aus New York, mit stolzen 96 Jahren. William verpasste das Preisgeld leider knapp.
Alex Conklin (21) und William Wachter (96 Jahre) |
Anbei einige der spektakulärsten Hände der diesjährigen WSOP. Zumindest von denen, die es in die journalistische Berichterstattung geschafft haben. Vermutlich waren noch einige andere Oberknaller dabei.
Tag 1 – allererstes Level
Der Zufall will es und mit Vanessa Selbst (USA) sowie Gaelle Baumann (Frankreich) sitzen zwei der weltweit bekanntesten und besten Spielerinnen am gleichen Tisch und krachen aneinander. Was dann passiert, sehr ihr hier. Unbedingt Link in Youtube kopieren und ansehen.
https://www.youtube.com/watch?v=Dd_VJ6l29-k
Das bei einer solchen Menge an gespielten Händen häufiger Asse und Könige als Startblätter aufeinander prallen, ist sicherlich nichts Ungewöhnliches. AA vs. KK vs. QQ in einer Hand ist sicherlich schon unwahrscheinlicher, aber immer noch irgendwie nichts komplett Sensationelles. Bei Event #63 hat es in diesem Jahr folgende Situation gegeben à AA / AA / KK / QQ
Und dies ist noch nicht alles…auf dem Board erschien sogar noch eine Dame und zwei Könige! Ich weiß nicht, ob es diese Konstellation bereits jemals bei einem Pokerturnier gegeben hat. Zudem noch beim Main-Event der WSOP und für gleich drei Spieler war der Traum vom (großen) Cash innerhalb von Sekunden auf brutale Weise geplatzt! Und der Sieger dieser Hand (KK) war sogar noch ein sehr guter Bekannter von mir J à Pokerjournalist Marc Convey #schmeckt #TripleKnockout
Was ein Board! |
Dass man beim Pokern auch nie zu früh feiern sollte und die Messe häufig erst nach der Riverkarte gelesen ist, diese grauenvolle Erfahrung musste ein anderer Teilnehmer machen. Er war mit Pocket-Damen recht short All-In gegangen, ein anderer Spieler – ebenfalls short – hielt Könige und ein dritter Teilnehmer mit ein paar mehr Chips T9 suited. Der Flop kam QQJ und unser Protagonist ließ angesichts des gefloppten Vierlings einen im gesamten Spielsaal nicht zu überhörenden Jubelschrei raus. Triple-Up …YEEEESSSS, feierte er sich selbst, die Situation, den Dealer und das Board. Bis man ihn darauf aufmerksam machte, dass der Kollege mit T9s noch einen Straight-Flush-Draw habe! Ups…! Und diese Geschichte wäre hier auch nie erschienen, wenn der Dealer am River nicht die benötigte 8 umgedreht hätte. Bums…Aus…WSOP Main-Event Träume begraben. Damen sind manchmal sehr kostspielig!
Abschließen möchte ich den heutigen Post mit John Hesp. John kommt aus Bridlington (UK) und ist 64 Jahre alt. Normalerweise spielt er 1-2 Mal pro Monat bei einem 10 Pfund Rebuy-Turnier mit seinen Kumpels im 20 Km entfernten York. Turniere mit einem höheren Startgeld hat er nie zuvor in seinem Leben gespielt. John hatte sich vor etlichen Jahren mal eine Liste mit Aktionen erstellt, die er in seinem Leben unbedingt noch abhaken wollte. Seine persönliche Lebens-Todo-Liste.
Bringt Spaß in die Runde: John Hesp (UK) |
John hat mich doch seine lockeres und entspanntes Auftreten absolut überzeugt und ist wohl nicht nur mein persönlicher Favorit. Auch spielerisch, aber definitiv, was den Spaßfaktor betrifft. Und eines kann ich, nachdem ich mir jetzt einige Nächte in Serie um die Ohren geschlagen und das Geschehen verfolgt habe, definitiv sagen. Unterschätzen sollte man ihn gewiss nicht. John hat ein paar richtig gute Moves drauf und hat zudem ein ausgezeichnetes Gespür für die jeweiligen Situationen. Wann wird es zu brenzlig? Wann sollte er also besser aussteigen, wann andererseits vielleicht auch mal einen Bluff komplett durchbraten? All das beherrscht der Hobbyspieler aus der Nähe von York. Ich werde John Hesp ganz dolle die Daumen drücken. Wenn einer wie er gar Weltmeister würde, wäre es nochmals ganz wichtig und förderlich für die Entwicklung unseres geliebten Spiels! #GoJohnHesp
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