Montag, Februar 09, 2015

Schutzengel im Einsatz!

Glaubt ihr an Schutzengel? Spürt ihr, dass ihr einen habt, der über euch wacht?

Ich glaube nicht nur daran, sondern weiß, dass ich einen habe. Zum ersten Male ist er in Erscheinung getreten, als ich 12 Jahre alt war. Beim Turnen an der Teppichstange im heimischen Garten bin ich aus zwei Metern Höhe auf den Boden geknallt und frontal mit dem Rücken aufgeschlagen. Ich konnte mich nicht mehr bewegen. Die Diagnose wies aus, dass zwei Rückenwirbel angebrochen waren. Wären sie voll durch gewesen oder wäre die zentrale Landestelle nur einen Hauch höher gewesen, so hätte eine Querschnittslähmung gedroht bzw. wäre sogar wahrscheinlich gewesen. Sieben Wochen Krankenhaus und permanentes liegen in einem Korsettbett ließen mich wieder gesund werden.
Das zweite Mal war mein Schutzengel ganz nah bei mir, als ich mit 21 Jahren im Winter auf eisglatter Straße mit dem Taxi unterwegs war. Ich musste zur Dialysestation nach Münster um eine Patientin abzuholen. Irgendwie verloren die Reifen auf einer Eisscholle den Grip und ich anschließend auch die Kontrolle über das Auto. Ich machte eine saubere 360° Drehung. Allerdings nicht auf meiner eigenen Fahrbahn, sondern auf der Gegenfahrbahn! Und dies auf einer Bundesstraße (B64), die normalerweise sehr stark frequentiert ist. Wie durch ein Wunder kam jedoch von vorn kein einziges Auto und ich kam nach einer gefühlten Ewigkeit zwischen zwei Straßenpfeilern zum Stehen. Kein einziger Kratzer am Auto! Und auch ich war mit dem Schrecken davon gekommen. Nicht auszudenken was passiert wäre, wenn von vorn ein 40-Tonner gekommen wäre und mich aufgespießt hätte.

Mein Schutzengel stand mir im Leben noch einige weitere Male, auf die ich jetzt nicht im Detail eingehen möchte, ganz eng bei. Einmal ganz sicher in Las Vegas und von dieser Story, die ich sicher ebenfalls mein Leben lang nie vergessen werde, möchte ich heute berichten.   



Wir schreiben das Jahr 2002. Zum wiederholten Male hatte ich fast meinen kompletten Jahresurlaub dafür aufgebracht nach Las Vegas zu reisen. Und zwar nicht um irgendwelche Sightseeing-Touren zu unternehmen oder neu erbaute Casinos zu bestaunen, sondern um mich tagsüber am Pool von meinem Marketingjob in der Heimat ein wenig zu erholen und die Seele baumeln zu lassen um dann abends am Pokertisch Kohle zu machen. Im Limit Holdem war ich zu jener Zeit “on Top of my game“ und die alltägliche Frage war eigentlich nicht, ob ich gewinnen würde, sondern es ging nur darum, wie hoch mein Gewinn ausfallen würde. Mein Selbstbewusstsein war damals riesig…bis zum Anschlag!

Ich hatte mich im Binions Horseshoe, einem Hotel in Downtown Las Vegas, einquartiert. Während ich zu früheren Zeiten mein Zimmer meist auf der alten Ostseite des Hotels buchte, weil es eben schön günstig war und ich für 20$ pro Nacht eine Herberge fand, so war ich mittlerweile auf der Westseite des Hotels zu Hause. Dort, wo die Zimmer nicht nur dreimal so geräumig und viel moderner eingerichtet waren, sondern wo man zudem eben nicht hörte, was jeweils zwei Zimmer links und rechts von einem alles getrieben wurde.

Nach einem langen Tag am Pool und einem kleinen Entspannungsschlaf (7 Poolstunden bei schlappen 40 Grad können auch ganz schön schlauchen) machte ich mich gegen ca. 21.00h auf zum Pokerraum. Es war Samstagabend und ich war bereit für eine lange Nacht am Pokertisch, die ggfs. und vor allen Dingen abhängig von den Gegnern bis in die frühen Morgenstunden dauern könnte. 10/20$ war mittlerweile mein Limit. Das galt in Vegas hinter vorgehaltener Hand als das am schwersten zu schlagende Limit, weil eben nur Profis in diesen Limits saßen. Aber an den Wochenenden war dies anders. Es waren überwiegend Touristen in der Stadt und viele wollten unbedingt einmal in Binions Horseshoe pokern. Dort, wo alles begann und wo Johnny Moss Jahrzehnte zuvor sein über mehrere Monate dauerndes Duell gegen “Nick the Greek“ gewonnen hatte. An diesem historischen Ort zu spielen war den Touristen häufig einige Hundert Dollar wert und hier galt es für mich eben speziell an den Wochenenden zuzuschlagen und einen Teil des Kuchens zu schnappen. Der Pokerraum war wie an jedem Freitag und Samstag pickepacke voll. Ich machte mich auf den Weg zum Floorman. Shelly - über all die Jahre kannte ich natürlich jede Person im Horseshoe, die irgendwie mit dem Poker zu tun hatte - teilte mir mit, dass sie zwei 10/20 Tische am Laufen, aber derzeit eine Warteliste von 3 Spielern habe. Sie sagte mir, dass sie aktuell noch einen Seat Open im 2/4 Limit habe und fragte mich, ob ich bis dahin nicht dort noch ein wenig spielen möchte. OK…ich wechselte 100$ am Cashier und ging zu dem mir zugewiesen Tisch um die Wartezeit zu überbrücken.

Am Tisch angekommen, ich nahm Sitzplatz #4 ein, sind mir direkt mehrere Sachen aufgefallen.

1. Ich kannte keinen einzigen der Spieler. Es sprach also vieles dafür, dass es sich ausnahmslos um ahnungslose (pokertechnisch betrachtet) Touristen handelte. Was normalerweise und speziell beim No Limit Holdem meist eine wünschenswerte Konstellation ist, war beim Limit Holdem allerdings nicht wirklich so. Denn es bedeutete, dass sich im Schnitt 8 Spieler den Flop anschauten und auch noch nach dem River meist noch 2-3 Spieler im Rennen waren. Es kommt quasi immer zum Showdown und man musste zum Schluss die beste Hand vorzeigen! Bluffen war Harakiri und in der Regel völlig sinnfrei. Ich zog es normalerweise vor 2-3 Profis mit am Tisch sitzen zu haben und 5-6 Freier/Fische, da diese Situationen für mich wesentlich effektiver war. Dann konnte man hin und wieder zumindest auch ein paar Pötte stehlen.

2. Es herrschte eine absolut ausgelassene Stimmung am Tisch. Alle hatten richtig Spaß und lachten unentwegt. Typisch Touristentisch…dachte ich mir. Besonders der Spieler auf Sitzplatz #1 schien den Clown zu spielen. Er erzählte eine Anekdote nach der anderen und erntete jedes Mal eine ausgiebige Lachsalve. Er schien jedoch auch allen Grund zur guten Laune zu haben, denn ca. die Hälfte aller auf dem Tisch befindlicher Chips lag vor ihm. Er hatte bereits riesige Türme aufgebaut und viele Chips lagen noch drum herum, da er offenkundig nicht hinterher kam mit dem Aufstacken. Er schien einen Megalauf zu haben.

3. Der Spieler auf Platz 1 fiel aber nicht nur durch seinen vielen Chips auf, sondern auch durch seine Statur. Es war ein Hüne von einem Mensch. Selbst im Sitzen mache er einen imposanten Eindruck. Einen Hals konnte ich bei ihm nicht entdecken. Die muskulöse Schulter ging in einem durch zum Kopf. Und obwohl ich zugegebenermaßen hier und da dazu neige ein wenig zu übertreiben: seine Oberarme hatten mindestens 50% mehr Umfang als meine Oberschenkel! Und ich bin war ganz bestimmt nicht unsportlich, habe selbst fast 20 Jahre Leistungssport betrieben. Der ganze Körper – ich schätzte den farbigen Mann auf ca. 130 Kg – war ein einziges Muskelpaket!

Ich stieg mit dem Big Blind ein. Zwei Spieler limpten für jeweils 2$ und Mr. Muscleman raiste. Zwischen uns callten zwei weitere Spieler, so dass auch ich mit 96o den Flop abnahm. Dieser brachte K93. Alle checkten zum Sheriff auf Platz 1, der seiner Pflicht nachkam und setzte. Mit mir callte noch ein weiterer Spieler. Turnkarte war eine Blank und abermals das gleiche Spielchen. Check, check, bet…call, call. Riverkarte dann meine 6! Ich checke um Mr. Muscleman mal direkt einen check/raise zu verpassen. Er setzt auch und ich feuere 8$ raus. Der andere Spieler passt und er callt. „Two pair“, sage ich, und er zeigt mit AK. Ich hatte ihn am River ausgesuckt.
Zum ersten Mal wurde es etwas ruhiger am Tisch und auch sein Lächeln verschwand kurzzeitig. Während ich dann ein paar Hände in Serie passte, bekam ich mit, dass es sich bei Mr. Muscleman wohl irgendwie um einen Promi handeln musste, denn an der Rail blieben einige Leute stehen und zeigten auf ihn. Ein paar Minuten später kam gar ein unbeteiligter Mann zu uns an den Tisch und sprach ihn an. Er sagte, dass er ein großer Fan sei und bat ihn um ein Autogramm. Der Wunsch wurde auch prompt erfüllt. Am Pokertisch gewann ich dann kurze Zeit später auch mein zweites Duell gegen ihn….da gab er aber bereits am Turn auf. Als unser besagter Spieler dann aufstand um auf Toilette zu gehen, erkannte ich, dass er nicht nur riesig breit war, sondern auch verdammt groß. Irgendwo an die zwei Meter. Er konnte sich vor Kraft kaum vorwärts bewegen.
Als er weit genug weg war, bekam ich gleich von mehreren Leuten die Frage gestellt, ob ich ihn denn nicht kenne. Ich verneinte. „Es ist Henry Tillman, Box-Olympiasieger im Schwergewicht von 1984“, kam es zeitgleich aus mehreren Kehlen. „Er hat damals in der US-Qualifikation zu den olympischen Spielen zweimal gegen Mike Tyson gewonnen, sich aufgrund dessen für Olympia qualifiziert und dann 1984 bei den Spielen in Los Angeles die Goldmedaille im Schwergewicht gewonnen“.
Ich hatte seinen Namen ehrlich gesagt noch nie gehört. Als Profi boxte Tillman dann 1990 nochmals gegen Mike Tyson, ging bei diesem Kampf aber bereits in der ersten Runde schwer KO. Auch gegen Evander Holyfield zog er den Kürzeren.
Henry Tillman
Jetzt am Pokertisch wollte ich es Mike Tyson gleich tun. Einen KO würde ich Tillman im Limit Holdem kaum zufügen können, aber die ersten beiden Runden hatte ich bereits nach Punkten gewonnen. Aber es sollte noch besser kommen. In der dritten Runde unseres Duells hatte ich AJs am Button und nach mehreren Limpern raiste ich auf 4$. Mit Tillman callten noch 4 weitere Spieler. Der Flop konnte mit QT3 und zwei Karten von meiner Suit kaum besser ausfallen. Alle checkten zu mir und ich spielte natürlich an. Neben Tillman callte jetzt nur noch ein weiterer Spieler. Turnkarte eine weitere Drei und wieder das gleiche Spielchen. Check, check und ich setzte. Immerhin hatte ich noch 9 Outs für den Flush und drei Könige hätten mir die Straße gebracht. Zudem hatte ich natürlich auch noch die Hoffnung, dass beide Gegner passen würden und ich somit kampflos den Pot gewinne. Der eine Gegner passte in der Tat und somit blieben nur noch Mr. Kraftpaket und ich über. Jetzt brauchte ich Hilfe, ansonsten würde die dritte Runde unseres Duells für ihn ausgehen. Ich setzte ihn auf ein kleines Pärchen, vielleicht hatte er aber auch die 10 oder gar die Dame getroffen. Riverkarte war dann eine 6, aber leider nicht von meiner Suit…alle Draws verpasst! Tillman checkte zu mir und ich sah meine einzige Chance auf den Gewinn des Pots, indem ich nochmals setzen und er dann hoffentlich passen würde. Nach ein paar Sekunden des Überlegens callte er jedoch. Shit…dachte ich mir. „You got me this time, I missed everything“, und legte dabei AJ offen auf den Tisch. Jetzt schaute er zunächst aufs Board, dann in seine Hand. Anschließend nochmals aufs Board. Er konnte meine Hand nicht schlagen und hatte mich offenkundig mit Ace high und somit ohne Paar gecalled. Mein Bube kam jedoch in die Wertung. Während der Dealer mir den Pot zuschob, merkte ich, dass Mr. Tillman alles andere als amused war. Er hatte die dritte Runde gegen mich verloren. Sein Blick verriet mir, dass ich nicht nur sehr vorsichtig sein, sondern mich am besten direkt wieder verziehen sollte.Er war richtig schön auf Betriebstemperatur.

Aber ich dachte nicht daran mitten im Lauf aufzuhören. Ich hatte zwar durchaus das Gefühl, dass es gleich knallen könnte, aber wir waren ja in einem Casino und da würde wohl so schnell nichts passieren. Dennoch kreisten Gedanken durch meinen Kopf, was denn passieren könne, wenn er einen rechten Schwinger abfeuern würde. Sehr weit saß ich nicht von ihm entfernt und seine langen Arme würden die Distanz gewiss überbrücken. Ein Volltreffer würde mich unter Garantie für eine halbe Stunde ins Phantasieland schicken. Selbst ein linker Jab ans Kinn würde locker einen mehrfachen Kieferbruch verursachen. Aber was wäre, wenn er wirklich um den Tisch herum käme und mich mal richtig in die Mangel nehmen würde? Wie lange würde es dauern, bis die Security-Leute des Casinos da wären um mir zu helfen? Und wie viele Security-Sheriffs würden benötigt werden um ihn in den Griff zu bekommen und ihn abhalten mich zu versohlen? Ich versuchte diese Gedanken recht schnell wieder aus meinem Kopf zu verbannen. Aber sicherheitshalber machte ich mir doch einen Plan B und schaute bereits in welche Richtung ich flüchten könnte, wenn er wirklich aufstand um mich zu kriegen. Der Schnellere würde sicher ich sein aufgrund seiner Kraftmasse. Sollte ich vielleicht doch besser aufhören, eincashen und einem Disput aus dem Wege gehen? NEIN!
Und dann kam es wie es wirklich kommen musste…ich trieb es (unvernünftiger Weise!) auf die Spitze und legte mein Meisterstück hin. Tillman raiste einmal mehr, ein weiterer Spieler callte das Raise und mit 97 von Karo ging ich natürlich ebenfalls mit. Nach mir callte noch ein Spieler und auch der Big Blind schloss sich an. Es weiterer großer Pot stand an. 
Der Flop brachte JT4 mit einem Karo. Nicht der beste, aber auch nicht gerade ein Katastrophenflop. Der Big Blind setze direkt an und Mr. Olympiasieger raiste, was allerdings jetzt nicht wirklich überraschend kam. Der Spieler zwischen ihm und mir passte, ich callte (schlechter Call, aber im Lauf drauf!) und auch der Spieler hinter mir sowie der Big Blind gingen mit. 37$ lagen im Pot. Turnkarte Karo 3! Mit dem Bauchschuss für die Straße hatte ich somit nun auch noch einen Flush-Draw. Henry setzte abermals an und jetzt raiste ich! Eigentlich ein völlig sinnfreies Raise, da ich a) wußte, dass er mich sowieso mit allem callen würde (selbst mit As hoch) und b) ich die beiden Spieler hinter mir durch mein Raise vermutlich vergraulen würde. Und da ich meine Hand ja eh noch komplettieren musste, hätte ich die beiden also durchaus noch dabei lassen können. Die beiden Spieler hinter mir gingen dann aber tatsächlich raus…vielleicht auch irgendwie der Tatsache geschuldet, dass sie befürchteten gleich Zeuge eines körperlichen Angriffs zu sein und um sich dafür schon einmal in eine Sicherheitsposition zu bringen. Tillman callte. Jetzt brauchte ich dringend eine 8 oder ein Karo. Aber eine Pik 2 zerstörte alle meine Träume & Illusionen! Tillman checkte zu mir. 53 $ lagen im Pot. Ein Check von mir wäre einer Aufgabe gleich gekommen, denn besser als 9 hoch wäre er sicher alle Male. Also ein letzter Bluffversuch! Ich setzte 4 $.
„Fuck…I can’t beat you!“, brummelte er vor sich hin. Er überlegte aber dennoch zu callen, während ich meinen Atem anhielt. „Schmeiß jetzt bitte deine Karten weg“, kreiste es durch meinen Kopf. Dann griff er zu seinen Chips und es sah alles danach aus, als wenn er die 4$ für den Call bezahlen würde. Dann entschloss er sich jedoch nochmals anders und knallte wutentbrannt KQ von Karo (!) offen auf den Tisch. „I had the whole deck to beat your fucking ass“, schoss es alles andere als freundlich aus ihm heraus und ich merkte, wie seine Wut, fast sogar Hass, mir gegenüber auf dem Höhepunkt angelangt war. Und jetzt machte ich etwas, was ich bis heute nicht wirklich nachvollziehen kann. Ich knallte meine Hand mit Schmackes offen in die Mitte des Tisches und zeigte meinen Bluff. Von diesem Moment an hatte ich wirklich Angst um mich selbst. Ihm stand der Schaum vor dem Mund.
Dann meine Erlösung! „Martin, your 10/20 Limit Holdem seat is open!“ schallte es über die Lautsprecher. Die Stimme von Shelly erklang noch nie so erotisch wie just in diesem Moment und nie zuvor hatte ich so sehnsüchtig und freudig darauf gewartet, dass mein Platz an einem Pokertisch frei wurde! Ich holte mir ein paar Racks ohne Tillmann dabei aus den Augen zu verlieren. Aber auch er behielt mich im Blick und ich konnte aus seinen Augen ablesen, dass ich jetzt besser nicht nach draußen vor die Tür gehen sollte.Vermutlich hätte er Hackfleisch aus mir gemacht. Ich spielte die ganze Nacht durch am anderen Tisch…bis ich mir ganz sicher war, dass er wirklich weg war und nicht irgendwo auf mich lauern würde.

Als ich ein paar Wochen später zu Hause war, recherchierte ich im Internet ein wenig über ihn. Als ich las, dass Henry Tillman zum damaligen Zeitpunkt gerade mal ein paar Wochen "auf freiem Fuß" war, weil er auf offener Straße einen Mann erschossen hatte, da fuhr es mir durch alle Glieder. Mir wurde schlagartig bewusst, dass ich damals in weitaus größerer Gefahr steckte als ich mir nur ansatzweise vorstellen konnte. Meinen Schutzengel hatte ich am besagten Abend ganz nah bei mir! Wobei ich ergänzen möchte, dass Tillman die ihm vorgeworfene Tat immer bestritten hat. Dennoch hat er 6 Jahre in Sing-Sing verbracht. Die Beweislast war wohl zu erdrückend. Heute ist Henry Tillmann als Boxtrainer in Los Angeles tätig und kümmert sich um "gestrandete" Jugendliche. Er ist auf einem sehr guten Pfad und ich denke er ist ein ehrenwerter Mann, der sehr viel Zeit hatte über den Sinn des Lebens nachzudenken. Ehrlich gesagt würde ich ihn gern mal wiedertreffen um mich für mein dummes Verhalten seinerzeit am Pokertisch bei ihm zu entschuldigen!

  

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