Mittwoch, Februar 10, 2010

Turbulenter Januar für den Sportwettenprofi

Der Januar ist gerade mal vorbei und ich habe bereits knapp 20.000 Flugkilometer hinter mir! Und wie im Vorfeld bereits befürchtet und erwartet, war 2010 in der Tat bisher recht hektisch.
Der Trip auf die Bahamas war unterm Strich zwar prima und alles lief reibungslos, aber so eine Reise in die Karibik steht und fällt nun auch mal ein bisschen mit dem Wetter und dieses war insgesamt gesehen leider in diesem Jahr nicht so sehr pralle. Etliche Tage am Stück, wo die Sonne gar nicht so sehen war und es zwischendurch sogar stark geregnet hat! Aber ich war ja eh zum Arbeiten dort und nicht um Urlaub zu machen.
Pokertechnisch lief es auf Paradise Island für mich auch eher durchwachsen. Während ich Online quasi nur verdroschen worden bin, so konnte ich in 2 Live-Sessions ($1-2 No Limit) einen Teil meiner Online erlittenen Verluste wieder reinholen. Da ich beim Highroller-Turnier zudem auch 1% Beteiligung an Sandra Naujoks erworben hatte und Sandra dort einen tollen 9. Platz belegte
(= 56.000 $), habe ich summa summarum sogar ein leichtes Plus gemacht.
Die Woche nach meiner Rückkehr verlief total chaotisch. Ich musste fürs Magazin Royal Flush unter Zeitdruck einen 10-seitigen Artikel über die PCA schreiben, meine Einkommenssteuer für 2008 fertig machen (nach Abmahnung), na…und meine Tochter wollte ihren Papa nach 2 Wochen Abstinenz ja auch mal wieder sehen und mit ihm was unternehmen. Zwischendurch immer noch ein bisschen pokern, da ich meinen Supernova Status bei PS nicht verlieren wollte.
War dann heilfroh, als die Woche vorbei war und alles einigermaßen glatt lief, wobei ich zum Abschluss leider die unangenehme Rückmeldung vom Steuerberater bekam, dass eine Einkommensbesteuerung von gut 2.500 € fürs Jahr 2008 fällig wird … na super!
Dann ging es nach Deauville zur EPT Frankreich. Im Vorfeld hatte ich ehrlich gesagt nicht die allerhöchsten Erwartungen an das Event, aber ich wurde überaus angenehm überrascht! Zum einen ist Deauville, im Norden Frankreichs in der Normandie gelegen, ein wirklich recht schöner Ort mit einem überaus prunkvollen Spielcasino, und zum anderen war das Event extrem gut besetzt….qualitativ sowie auch quantitativ. Knapp 800 Teilnehmer mit einem Preispool von fast 3.5 Millionen Euro. Und wenn unter den letzten 9 im Turnier verbliebenen Spielern im Turnier noch so klangvolle Namen wie Peter Eastgate, ElkY und Mike McDonald vertreten sind, dann könnt ihr euch vorstellen, dass das mir das Kommentieren sehr viel Spaß bereitet hat und totale Kurzweil angesagt war. Die 2 Mammutsessions am Mikro (einmal 8 und einmal 11 Stunden) gingen jedenfalls wie im Fluge vorbei!
Nach Deauville dann wieder zurück nach Ostwestfalen für 3 Tage und dann ging es bereits weiter nach Russland, von wo ich jetzt auch diese Zeilen schreibe. Bin wieder in Sibirien…na, sagen wir fast. Offiziell liegt die Grenze zu Sibirien ein bisschen außerhalb (östlich) von Perm, wo ich meine “Maus“ besuche. Für hiesige Verhältnisse sind die Temperaturen derzeit recht mild. Minus 20 C. Sehr trockene Kälte, die prima auszuhalten ist. Und seitdem ich hier bin, habe ich übrigens noch keine Wolke am Himmel gesehen…einfach herrliche Tage! Tagsüber ein bisschen spazieren gehen an der frischen Luft, irgendwo einkehren zum Aufwärmen und einen leckeren Cappucino trinken, anschließend dann einkaufen und die Abende werden dann bei einem Gläschen Wodka (oder auch zwei) am Ofen in dem angemieteten Apartment verbracht.
Die Leute hier sind übrigens absolut gesättigt, was den Winter betrifft. Seit Anfang November war die Quecksilbersäule nicht ein einziges Mal oberhalb der -1o C Marke!! Der Schnee liegt an den Straßenseiten fast meterhoch, da bislang halt kein Tauwetter eintrat. Die Straßen jedoch sind einigermaßen schneefrei.

Zwischendurch immer wieder ans Laptop zum Daddeln, was eigentlich auch bisher recht gut lief. Habe in diesem Jahr bereits knapp 60.000 Hände(!) gespielt und an die 25.000 VPP gesammelt. Während ich im 3/6 $ Limit überaus gute Ergebnisse erzielen konnte, so bekomme ich sowohl im 5/10 $ als auch überraschenderweise im 2/4 $ Limit irgendwie kein Bein an die Erde. Ich vermute, dass es daran liegt, dass ich im 5/10 ein wenig zu tight und im 2/4 Limit einen Hauch zu loose spiele und leichteste Nuancen (bei den Startkarten in der jeweiligen Position) bringen nun mal bei so vielen gespielten Händen bereits ganz erhebliche Veränderungen. Ich werde dieses Thema (spielen der verschiedenen Starthände in der jeweiligen Position) in einem der nächsten Blogs mal ganz ausführlich beschreiben und analysieren.

So…abrupter Themawechsel => Sportwetten !
Hin und wieder liebe ich es auf irgendwelche Events ein wenig Geld zu setzen. Meist dann, wenn ich mir das Event eh anschaue und somit ein bisschen mitfiebern kann. Ich bin aber ein absolut lausiger Sportwetter, da ich viel zu viel nach Sympathie setze anstatt eingehend zu analysieren und strategisch vorzugehen. Trotz alledem bin ich unterm Strich vermutlich sogar nicht allzu weit im Minus, da ich hin und wieder schöne Kombiwetten mit Erfolg absetzen konnte.
Vor knapp 4 Wochen machte ich vorm zu Bett gehen noch kurz den Fernseher an und auf Eurosport wurde ein Tennismatch der Australian Open übertragen. 1.Runde Dameneinzel: Maria Sharapova gegen Maria Kirilenko. Beides Russinnen, beide überaus hübsch und es war ein unheimlich intensives und qualitätreiches Match mit viel Gestöhne. Augen sowie auch Ohren kamen voll auf ihre Kosten;-) Das Match gewann Maria Kirilenko (schaut mal hier: http://gallery.mariakirilenko.com/ ) dann 7:6, 3:6 und 6:4. Nach dem Spiel schaute ich dann spaßeshalber mal im Internet nach der Quote, die diese junge Russin einbringen würde, wenn man sie auf sie setzen würde die Australian Open zu gewinnen und ich war sehr überrascht, als ich dort 120:1 entdeckte. Immerhin hatte sie gerade die an Nr.14 gesetzte und ehemalige Australian-Open Gewinnerin Sharapova ausgeschaltet. Ich setzte 30 $ auf diesen Ausgang. Zwar sehr unwahrscheinlich, aber die Quote war einfach zu verführerisch. In der 2.Runde fegte sie dann eine Österreicherin 6:3, 6:1 vom Platz und ich legte bei einer Quote von 90:1 nochmals für 15 $ nach. Immerhin stand sie nun bereits unter den letzten 32 Spielerinnen und machte einen hochmotivierten und hervorragenden Eindruck. 3.Runde ebenfalls kein Problem…dann im Achtelfinale war zum ersten Mal schwitzen angesagt. Die Nr.2 der Weltrangliste, Safina, war die nächste Gegnerin. Diese jedoch gab beim Stande von 5:4 für Kirilenko im ersten Satz aufgrund von Kniebeschwerden auf. Chaka!
Mein Pferdchen stand somit bereits im Viertelfinale und zum ersten Mal fing ich an mir Gedanken zu machen, was ich mit der Auszahlung von 5.000 $ gestalten würde.
Praktisch gesehen war ich ebenfalls bereits in der Gewinnzone, denn ich könnte nun anfangen zu “hedgen“. Hedgen bedeutet, dass ich jeweils Beträge auf die Gegnerinnen setze. Z.B. im ersten Match 300 $. Würde Kirilenko gewinnen, dann im Halbfinale z.B. 900 $ auf die dortige Gegnerin und würde Kirilenko hier ebenfalls wieder siegen, dann z.B. 2000 $ auf die Endspielgegnerin. Es würde somit auf jeden Fall ein schönes Plus dabei herauskommen.
Gegnerin im Viertelfinale war nun jedoch eine ungesetzte und mir völlig unbekannte Chinesin und ich zockte und versicherte mich nicht. Ich war mir einfach zu 100% sicher, dass meine neue Lieblingsspielerin im Damencircuit das Match glatt und sicher gewinnen wird. Erst im Halbfinale gegen die Belgierin Justine Henin würde ich dann anfangen zu hedgen. Tja, und wie es kommen musste…ihr ahnt es, so kam es dann auch. Ich traute meinen Augen einfach nicht, als ich das Ergebnis dieser Viertelfinalpaarung erfuhr. Die Chinesin gewann 6:3 und 6:1!!! Unfassbar…meine schöne Seifenblase mit einem schönen potentiellen Gewinn war geplatzt. Ihr Halbfinalmatch gegen Henin verlor die Chinesin dann 6:1/6:0. Sie hatte im Viertelfinale einfach einen Schokoladentag erwischt und meine finanzielle Zukunft zerstört. Na ja…vielleicht klappt es beim nächsten Mal.

Kommenden Sonntag steht bereits die Heimreise nach D an und ein schöner Trip neigt sich dem Ende zu. Montag wird dann Karneval gefeiert und Mitte nächster Woche werde ich dann etliche tolle Bilder sowohl von den Bahamas als auch von hier aus Perm uploaden. Dann auch mit einem kleinen Bericht von meinem Besuch hier in einer Nobeldisco (Halleluja!) sowie vom kuriosen Ausflug in ein Freizeitbad mit all seinen Hürden und Hindernissen…und es waren einige dabei;-)

Packa & Helau

Potti

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Darf ich dich was fragen?

▪  Hi Potti, wie geht es dir? ▪  Hallo Herr Pott, Sie kennen sich doch in der Pokerszene ganz gut aus. ▪ Potti, d arf ich dich was fragen? ...