Dienstag, September 28, 2021

Mannschaftsfinale im tschechischen Aš am 29. August

Team Finale in Aš (Tschechien)

Auch dieser Spielbericht kommt leider mit etwas Verspätung. Ich hatte einiges um die Ohren in den vergangenen Wochen. Vielleicht kommt aktuell auch noch eine leichte Schreibfaulheit on Top. Ich bitte um Verzeihung.

Ende August (am 29.8.) standen die Finals der vom Deutschen Poker Sportbund ausgerichteten Mannschaftsmeisterschaften im Grand Casino im tschechischen Aš statt. Von meinem Club aus hatten wir uns Online mit einem Team für das NLH-Finale qualifiziert. Für das Pot Limit Omaha Finale sogar mit 3 Teams. Wir fieberten dem Event nicht nur mit absoluter Vorfreude, sondern auch mit großen Hoffnungen auf eine vordere Platzierung entgegen.

Das Casino in Aš
Fangen wir zunächst mit dem Casino in Aš an. Im benachbarten Kings Casino in Rozvadov war ich schon Dutzende Male. Von der Location in Aš hatte ich zwar schon viel gehört (durchgängig positive Resonanz), aber es war nun mein allererster Besuch dort. Und ich kann bestätigen, was alle Besucher vor mir auch erlebt haben. Eine zwar wesentlich kleinere Location im Vergleich zum Kings Casino, die aber durch die familiäre Atmosphäre besticht. Unmittelbar hinter der Grenze gelegen befinden sich außerhalb des Casinos auch noch einige Shopping-Center (wo man günstig einkaufen kann) sowie Lokalitäten, wo man Speisen zu sich nehmen kann. Der Service im Casino war ebenfalls absolut lobenswert, obwohl es am besagten Wochenende wirklich extrem busy war. Die Mädels hinterm Tresen haben Vollgas gegeben und man hat nie lange auf Getränke warten müssen. Auch die kleine Buffet-Ecke war jederzeit solide bestückt, so dass niemand ansatzweise den Hungertod befürchten musste. Und wer es lieber etwas elitärer mag, der findet im Erdgeschoss eine kleine Ecke, wo man Steaks oder andere Fleisch-/Fischgerichte bestellen kann. Fazit: Ich habe mich im Casino Aš sehr wohl gefühlt!

Zum sportlichen Abschneiden
No Limit Holdem
Die Hoffnungen, mit denen wir nach Aš gereist sind, waren zugegebener Maßen hoch. Denn bei der Online-Serie über 28 Spieltage belegten die Pocket Rockets Verl nicht nur den 1. Platz unter den teilnehmenden 30 Teams, sondern dies auch noch mit recht sattem Vorsprung. Der Lohn war, dass wir für das Finale 5 Teilnehmer stellen durften im Vergleich zu den anderen 8 qualifizierten Teams, die entweder mit 4, 3 oder gar nur 2 Spielern zum Finale zugelassen waren. Da zudem noch die vor Ort beschlossene Punktewertung positive Auswirkungen für uns haben müsste, waren die Erwartungen (zumindest meine persönlichen) klar definiert. Ein Platz auf dem Podium war das Mindeste, was beim Finale herausspringen sollte!
Aber beim Pokern kommt es bekannter Weise häufig anders als man denkt. Es lief absolut nichts zusammen. Der Erste, den es im Feld der 18 Spieler aus unserem Team erwischte, war ich selber. Aber auch Thorsten & Sascha mussten das Turnier verlassen, bevor der Final Table stand. Mit Thilo sowie Carsten hatten wir allerdings zumindest 2 Akteure, die den Finaltisch erreichten. Die Hoffnungen waren also noch lange nicht erloschen. Als jedoch Carsten auf Platz 9 und wenig später dann auch Thilo auf Platz 6 ebenfalls ihre Stühle räumen mussten, da stand fest, dass nicht einmal ein Podiumsplatz für die Pocket Rockets heraussprang. Ein sehr ernüchterndes Ergebnis für uns. Glückwünsche gehen raus an die Herzdamen, die sich den Sieg nach einem spannenden Finale holten. Auf den Plätzen 2 & 3 folgten die Baltic Sea Kings & Team Deutschland I.

Pot Limit Omaha
Mit gleich 3 Teams ging es dann direkt anschließend ins PLO-Finale. Hier gingen alle 9 qualifizierten Teams (á jeweils 4 Spieler) mit den gleichen Bedingungen ins Rennen. Sowohl für mein Quartett (Pottis Team) wie auch für die Pocket Rockets Verl lief allerdings auch hier nicht viel zusammen. Besser hingegen machte es Team MI5. In der Besetzung Michael (aka JaBB), Martin (nitramginroh), Heino (HeinoF95) sowie Robert (BalleWSW) konnte Team MI5 das ONLINE-Liga-Ergebnis (Platz 5) noch toppen und einen hervorragenden 3. Platz belegen. BalleWSW konnte das PLO-Turnier vor Ort sogar für sich entscheiden. Lediglich Team Poker Bundesliga mit einer hervorragenden Mannschaftsleistung (1.) sowie die Berliner Pokerbären landeten vor Team MI5 aus Pottis Pokerclub. Glückwünsche an alle Podiumsplätze.

Die Organisation vor Ort
Leider war vor Ort aber auch nicht alles TOP. Es war - wie oben erwähnt - sehr voll an diesem Wochenende Ende August. Dies war allerdings seitens der Veranstalter auch so erwartet worden und die Teilnehmer an den Finals waren bereits im Vorfeld dazu aufgefordert worden, sich die Plätze an den Turnieren zu sichern. Was eben auch die meisten gemacht haben. Dennoch gab es vor Ort sehr lange Wartschlangen zur Registration. Na gut…das kommt ab und an vor. Was aber richtig für Unmut gesorgt hat, ist die Tatsache, dass mangels Personal & Platz das Turnier am Samstagabend gar komplett abgesagt wurde. Dies hat insbesondere bei meinen Teams für Ärgernis gesorgt, denn die meisten von uns hatten über 500 Kilometer (teils 700 KM!) Anfahrt. Ein Weg! Um dann eben teilweise nur ein einziges Turnier vor Ort zu spielen (ein Turbo-Event am Sonntagnachmittag), weil mangels Personal keine weiteren Tische eröffnet werden konnten. Der Veranstalter teilte mit, dass etliche gebuchte Dealer kurzer Hand noch abgesagt hatten, weil sie ein anderes Turnier vorzogen. Schön & gut…aber da erwarte ich einfach ein wenig Improvisation. Und man hätte z.B. das Turnier am Nachmittag dann nicht zwangsweise mit unlimited Re-Buys durchführen müssen, da das Szenario so abzusehen war. So haben dann eben nicht nur die Spieler aus meinem Club, sondern eben auch etliche andere (viele, die zum ersten Mal auf einem größeren Live-Turnier waren!), komplett in die Röhren geschaut. Und gar nichts spielen können. So gewinnt man keine neue Kunden. Dies ist leider sehr unglücklich gelaufen seitens der Veranstalter und hätte meines Erachtens mit ein wenig Geschick besser gelöst werden können.

Unterkunft
Abschließend aber auch noch ein paar positive Worte. Untergebracht waren wir im Fränkischen Hof in Rehau. Ca. 15 Fahrminuten entfernt vom Casino auf Deutscher Seite gelegen. Eine absolut solide Unterkunft. Es gab nichts zu beanstanden. Da wir im Casino spielerisch nicht zum Zug kamen, haben wir dann alternativ sowohl am Samstagabend wie auch am Sonntagabend den “Fränkischen Hof Cup“ ausgespielt. Und auf diesem Terrain schien sich unser Vereinspräsident Thilo überaus wohl zu fühlen. Er sicherte sich an beiden Abenden unangefochten den Sieg. Zur Überraschung aller konnte sich Helene, die erst ihr zweites Pokerturnier überhaupt spielte, am Sonntag den 2. Platz sichern und ihr erstes Poker-Preisgeld im Empfang nehmen. Ihr allererstes Turnier während der EPT in Prag im Dezember 2019 endete seinerzeit mit einem Fiasko & dauerte nur eine einzige Hand!

Alles in allem war es dennoch ein schönes Wochenende, zumal ich etliche der Clubspieler zum allerersten Male persönlich kennengelernt habe. Und wir trotz der organisatorischen Mängel eine Menge Spaß hatten. Und zudem einer der Jungs (Badeandy) beim Turnier am Freitag eine vordere Platzierung belegte und mit sattem Gewinn nach Hause fuhr. Aber…und das muss ich sagen…es hätte ablauftechnisch eben auch noch wesentlich organisiert werden können. Man hat es seitens des Casinos vermutlich versäumt, etliche Neukunden zu gewinnen. Wollen wir hoffen, dass es beim zweiten Anlauf in der LIVE-Pokerszene (und der wird kommen!) dann etwas glatter läuft.

Beste Grüße
Potti


Die Teilnehmer beim Fränkischen Hof Cup 

Tisch 1 beim NLHE Final 

PLO Finale 

Ostsee-Poker Insel Usedom 

Das Podium 

Das siegreiche Team der Poker-Bundesliga

Das NLHE Team der Pocket Rockets Verl

Das PLO Team der Pocket Rockets Verl 

Potti's PLO Quartett (nur am Glas stark) 

Team Deutschland I 

Finale beim No Limit Holdem 


Auf der Rückfahrt einen kurzen Stopp in Weimar gemacht. Da durfte natürlich ein Schnappschuss mit Goethe/Schiller nicht fehlen 


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Darf ich dich was fragen?

▪  Hi Potti, wie geht es dir? ▪  Hallo Herr Pott, Sie kennen sich doch in der Pokerszene ganz gut aus. ▪ Potti, d arf ich dich was fragen? ...