Donnerstag, Dezember 25, 2008

Zehnkampf, EPT & frohe Weihnachten

Wie letzte Woche angekündigt, gibt es nun einen kleinen Rückblick auf die letzten 8 Wochen.

Poker
Der Oktober lief saumäßig gut und den ganzen Monat über habe ich lediglich einen einzigen Tag verloren (von 18). Im November und im Dezember kam ich zwar an diese Top-Scores nicht dran, aber unterm Strich blieben in beiden Monaten zumindest einige Stacks Gewinn. Hatte mir aber wesentlich mehr erhofft, zumal ich besonders im Dezember sehr viel gespielt habe. Allein in den letzten 3 Wochen ca. 30.000 Hände. Merke jedoch momentan, dass ich einfach ein wenig überspielt bin und in solchen Phasen mache ich wesentlich zu viele schlechte Calls (glaube dem Gegner nicht die Hand, die er repräsentiert), breche Bluffs zu spät ab oder versuche gewisse Hände einfach zu tricky zu spielen. Mit Top-Startkarten z.B. zu oft aus early position nur limpen anstatt zu raisen oder zuviel Slowplay kann zwar hin und wieder ganz effektiv sein, aber unterm Strich darf man das nicht übertrieben. Das spiegelt sich dann auch direkt in den Ergebnissen wieder. Dennoch bin ich recht optimistisch, dass ich mit der derzeit angewendeten Strategie das NL 200 auch im neuen Jahr regelmäßig schlagen werde. Da laufen einfach zu viele Leute rum, die das Spiel nicht richtig beherrschen und ordentlich sowie regelmäßig Fehler einstreuen.

Zehnkampf mit Pokeramigo George Danzer

Tja, die ersten 5 Disziplinen sind absolviert und es sieht absolut beschissen aus. 1:4 liege ich zurück und die Hoffnungen auf einen Sieg sind auf ein Minimum gesunken. Wie kam es dazu?
Gestartet sind wir mit Backgammon. Hatte am Vorabend noch 2 Trainingsmatches auf 15 Punkte mit der Computersoftware „Snowie“ absolviert und in beiden Matches (1 gewonnen und 1 verloren) hatte ich recht ordentliche Werte (4,8 bzw. 6,6), so dass ich mir recht sicher war im Match gegen George 1:0 in Führung zu gehen. Und obwohl George wie erwartet einige Fehler sowohl beim Ziehen der Steine als auch beim Umgang mit dem Dopplerwürfel unterliefen, so machte er dies durch passende Würfe wieder wett. 9:8 lag ich zwar noch in Führung, aber ab diesem Zeitpunkt schmiß George fast nur noch gute Zahlen und konnte sich mit viel Päschen immer wieder in Sicherheit bringen. So ging er mit 12:9 in Führung. Im letzten Spiel machte er noch einen riesigen Fehler beim Doppeln, so dass ich sogar noch die Möglichkeit hatte bei einer 50/50 Chance das ganze Match zu gewinnen. Es kam nur noch darauf an, die Steine möglichst schnell nach Hause zu spielen, aber auch hier hatte George den Rennvorteil und einige gute Würfe seinerseits besiegelten letztendlich mein Schicksal. 0:1 ;-(

An der Dartscheibe (301 Double-out – best of 7) kam ich überhaupt nicht in Schwung. Zwar war ich in fast jedem einzelnen Leg vor George oder zumindest gleichzeitig unten und hatte meine „Schüsse“ zum Ausmachen, aber ich hatte einfach kein Zielwasser getrunken. George hingegen zeigte Killerinstinkt und konnte sich alle 4 Sätze sichern. Klarer Punkt für ihn…0:2

Dann ging es an den Kickertisch. Dieser Punkt musste jetzt schon kommen, ansonsten wäre der klassische Fehlstart komplett perfekt. Best of 5 auf jeweils 6 Tore. Den ersten Satz gewann ich 6:3, die Sätze 2 und 3 verlor ich 3:6 und 4:6. Im 4.Satz konnte ich beim Stand von 2:5 noch 3 Matchbälle abwehren und gewann diesen sogar noch. Zu diesem Zeitpunkt war ich bereits pitschenaß. Das Match befand sich (glaube ich) auch auf einem recht hohen Niveau. Im Entscheidungssatz lag ich wiederum 3:5 hinten und wehrte weitere Matchbälle ab. Bei 5:5 …es wurde dann auf 2 Tore Vorsprung gespielt…war ich bereits konditionell am Limit. Aber ich kämpfte und wehrte bei 5:6 und 6:7 weitere 2 Matchbälle ab. Dann ging ich sogar 8:7 in Führung und hatte meinerseits meinen ersten Matchball. Abgewehrt! 8:8. Dann 2 dumme Kirschen kassiert und 8:10 verloren. 0:3

Beim Billiard (Karambolage-Dreiband!) haben wir uns beide nicht mit Ruhm bekleckert und obwohl wir nur auf 2 Gewinnsätze auf jeweils 10 Punkte spielten, so dauerte das Match geschlagene 3 Stunden. Beide Sätze mit 8:10 verloren. Hätte ich im Vorfeld nur einmal trainiert, so hätte ich diesen Punkt sicher nach Hause gefahren, aber wenn man sich im Vorfeld einfach zu sicher ist, dann wird man halt bestraft. Hochmut kommt sehr häufig vor dem Fall. 0:4

Als George mir vor dem Badmintonmatch auch noch erzählte, dass er in seiner Jugend Mitglied des bayrischen Landesstützpunktes war und über Jahre leistungsmäßig Badminton gespielt hat, kamen in mir bereits leichte Zweifel hoch, ob ich diesen (für mich bereits als todsicher einkalkulierten) Punkt nicht auch noch abgeben würde, aber als wir uns die ersten Bälle beim Warmspielen zuspielten, ahnte ich bereits, dass ich das Match vermutlich nur verlieren kann, wenn ich mir einen Bänderriß zuziehen würde oder durch einen Herzinfarkt spielunfähig wäre. Mit 21:5 und 21:8 fiel das Ergebnis dann auch relativ glatt aus. Somit immerhin auf 1:4 verkürzt.

Tennis, Golf, Bowling, Kartfahren und Poker heißen die nächsten Disziplinen. Die Punkte beim Tennis, Golf und Bowlen sind nun Pflicht und dann beim Kartfahren oder Pokern muss irgendwie noch ein
Sieg her. Wird aber schwer genug und ich schätze meine Chancen auf ein Unentscheiden aktuell auf schlappe 30% ein. Hätte ich im Vorfeld nicht gedacht. Obwohl ich ja ein bißchen tiefgestapelt habe und einen ausgeglichenen Wettkampf prognostizierte, so war ich zu Beginn eigentlich 100%ig sicher, dass ich George schlagen würde. Habe ihn defintiv erheblich unterschätzt (oder mich überschätzt?)
Zumindest aber werde ich fighten bis zum bitteren Ende!

In meinem parallel stattfindenden Zehnkampf gegen Burkhard, Uwe und Christian habe ich nach 9 von 10 absolvierten Disziplinen nun nur noch 2 Punkte Vorsprung. Eigentlich sollte zu diesem Zeitpunkt „der Sack bereits zu sein“, aber beim Pokern konnte ich lediglich einen Punkt holen und da zu allem Überfluß auch noch Christian beim Pokern gewann und somit die 3 Punkte kassierte, muss ich noch ein bißchen schwitzen und bei der Abschlußdisziplin Tennis nun mindestens Zweiter werden um ganz auf sicher zu gehen und Christian auf Distanz zu halten. Die Tennismatches werden dann wohl Ende Januar stattfinden und hoffentlich kann ich bis dahin noch ein bißchen trainieren.

Im November war ich dann auch noch eine Woche in der Türkei. Sonne tanken…bin voll auf meine Kosten gekommen, denn ich der Woche habe ich nicht eine einzige Wolke gesehen und bei Temperaturen um die 28 °C ließ es sich wunderbar aushalten. Zudem noch einige sehr nette Urlaubsbekanntschaften kennengelernt und in einem tollem Hotel und bei gutem Essen habe ich mich bestens erholt. Da der November in Deutschland sicher nicht zu meinen Lieblingsmonaten gehört, denke ich, dass ich auch im nächsten Jahr einen Trip in die Türkei zu dieser Jahreszeit anstreben werde. Auf jeden Fall paßte das Preis-Leistungsverhältnis! Schöne Grüße an dieser Stelle an Matthis und Ilse, Conny und Ralf sowie an Martina & Dieter (falls die aus Versehen hier mal reinschauen sollten).

Im Dezember stand dann das EPT Turnier in Prag an. Waren ein paar schöne Tage und Prag ist einfach eine sehr schöne Stadt, in die man mit den Billig-Airlines auch relativ preiswert fliegen kann. Übernachtungen findet man ebenfalls zu noch angenehmen Konditionen und wer Poker spielt, der findet vor Ort auch recht gute Möglichkeiten, da es einige Clubs dort gibt, in denen fast rund um die Uhr gedaddelt wird. Getränke & Essen übrigens frei! Da das Niveau der Gegner auch nicht sonderlich hoch ist, könnte sich eine Reise in die Tschechische Hauptstadt also definitiv lohnen.
Das EPT Turnier wird man sicherlich nicht lange in Erinnerung behalten. Es war meines Erachtens nach der am schwächsten besetzte Final Table ever bei einer EPT. 5 der 8 Spieler hatten dort eigentlich nichts zu suchen und ich frage mich allen ernstes, wie die sich in einem Feld, in dem so viele klasse Pokerspieler angetreten sind, durchsetzen konnten. Hatte diesbezüglich noch vor einigen Wochen mit Benjamin Kang eine Diskussion und er behauptete, dass auch ein schwacher/schwächerer Spieler ein EPT-Turnier gewinnen können, während ich die Ansicht vertrat, dass bei einem solch großen Turnier die schlechteren Spieler im Laufe der ersten Tage grundsätzlich immer aussortiert würden. Tja, muss meine Meinung nun wohl revidieren. Benjamin hatte Recht.
Am Samstag (Final Table) habe ich mit Markus Krawinkel dann 12 Stunden durchkommentiert. Das war heftig, denn wenn man keine große Namen am Tisch sitzen hat und die Spieler dann durchweg auch noch stumm sind (der Grieche war hier eine Ausnahme und hat zumindest für ein wenig Unterhaltung gesorgt), dann werden diese 12 Stunden auch schnell mal zu einem Höllenritt. Markus und ich haben uns in der Endphase auf jeden Fall richtig gequält und waren dann heilfroh, dass zumindest das Heads-Up zwischen den beiden Italienern relativ schnell beendet war.

Was steht in den nächsten Tagen/Wochen an? Samstag geht mit ein paar Kumpels nach Schalke in die Veltins-Arena zum Biathlon. Das ist schon Tradition und ich bin mir sicher, dass es wieder recht feucht und fröhlich zur Sache gehen wird. Vom eigentlichen Wettkampf werde ich vermutlich wieder nicht mehr all zu viel mitbekommen. Die letzten Jahre bin ich dort auch eigentlich immer eingeschlummert.
Kommenden Montag steht dann in Verl die Pokerabschlußrunde an. Deep-Stack …50 € Einsatz inkl. Buffet. Auch hier werde ich dem Alkohol nicht widerstehen und wenn ich bei gestiegenem Konsum nicht zu loose spielen sollte (und zuviel bluffe), dann hoffe ich möglichst weit zu kommen bzw. zumindest den Final Table zu erreichen. Denke, dass in etwa 30 Spieler teilnehmen werden.

Am 31. geht es dann bereits nach Berlin und mit Fliege werde ich dann im Admiralspalast das Jahr 2009 einläuten. Bleibe dann direkt in Berlin, von wo es bereits am 2.1. mit dem Flieger auf die Bahamas zum Pokerstars Carribean Adventure geht. Vor diesem Major Event steht noch der World Cup of Poker sowie das Highroller Event statt, so dass ich insgesamt an 4 Tagen ans Mikro muss. Hoffe aber, dass ich zwischendurch noch ein bißchen Zeit finde, mich in die Sonne zu fletzen und zu relaxen.

Abschließend noch eine Pokerhand zum Mitraten.

Cashgame NL 200
Ich sitze am Button und habe 218 $ auf dem Tacho. Das Spiel am Tisch ist recht tight und ich habe bereits etliche Male mit Schrotthänden preflop geraised und kampflos die Blinds eingesammelt. Besonders aus den Positionen am Cutoff und am Button und ich spüre, dass die Spieler links von mir nur darauf warten eine Hand gegen mich zu finden und gegenzuspielen. Genau der richtige Zeitpunkt für 2 schwarze Asse am Button. Vor mir passen (mal wieder) alle und ich raise auf 8 $. Jetzt kommt allerdings Small Blind mit einem Reraise auf 23 $ aus seinem Dornröschenschlaf hervor. Bingo!
Big Blind paßt und ich überlege, wie ich die Hand weiterspiele. Slowplay und nur callen um am Flop oder am Turn (je nachdem wie gefährlich der Flop aussieht) erst die wahre Handstärke zu präsentieren oder direkt preflop scharf spielen?
Ich entscheide mich dafür direkt vorm Flop aggressiv zu spielen und rereraise auf 52 $. Ich kenne meinen Gegner relativ gut (ständiger Spieler auf der Plattform) und schätze sein Spiel auch. Er hat 240 $ auf dem Tacho. Zu meiner Überraschung called er. Der Flop kommt Qh Jh 8d. Ich habe 2 schwarze Asse. Also nicht gerade der Flop, wovon ich geträumt habe. Mein Gegner checked und ich setze 60 $ in den Pot, der bereits preflop 106 $ enthielt. Nun kommt ein relativ schneller Minicheck-Raise meines Kontrahenten auf 120 $.
Oh Gott…das sieht nicht gut aus. Habe allerdings bereits 112 $ investiert und bin mir sicher, dass er diesen Check-Raise nicht nur mit einem Set, sondern auch mit jedem Draw spielen würde und somit pushe ich meinen Rest in die Mitte. Er called innerhalb von Millisekunden. War also kein Bluff seinerseits. Turnkarte ist Karo 6 (gut!) und Riverkarte ist dann die schlimmste Karte im ganzen Deck. Herz 10 !!!
Ich weiß, dass der Pot (438 $) nun zu meinem Gegner geschoben wird, stoße aber ein lautet „YES“ aus, als es Kingeling macht und die 438 $ zu mir herübergeschoben werden.

Welche Hand hatte mein Gegner? Eigentlich nicht zu schwer, oder? Muss als Ergänzung sagen, dass mein Gegner wirklich ein sehr solider Spieler ist und eigentlich nie auf “Tilt“ geht. Eigentlich kann er somit nur eine einzige Hand gehabt haben und genau diese hatte er auch, als ich aus Neugier dann noch in die Handhistorie geschaut habe.

So…abschließend allen noch ein schönes Weihnachtsfest sowie einen guten Rutsch in ein tolles Jahr 2009!

Viele Grüße
Potti

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