Dienstag, Juli 17, 2007

Bad Oeynhausen - Braunlage - Monte Carlo

Nach etlichen Wochen Blog-Abstinenz ist es nun mal wieder Zeit für ein kleines Update.

Poker
In den letzten Wochen habe ich recht wenig gespielt, da ich mich sehr intensiv auf die Backgammon-Weltmeisterschaft, die letzte Woche in Monte Carlo stattfand (dazu später mehr), vorbereitet habe.
Ich war noch ca. 5-6 Mal nach meinem letzten Blogeintrag in Bad Oeynhausen, aber die Sessions waren bei weitem nicht so lukrativ wie die Wochen zuvor und so musste ich auch meine erste Verluste -und die waren in einer Session dort sogar recht heftig- einstreichen. Aber in den Anschlusssessions konnte ich zumindest zumindest noch einige Male kleinere Gewinne einfahren. Einzelne Hände habe ich jetzt nicht mehr so genau in Erinnerung, aber ich kann nur sagen, dass ich von guten Startkarten bzw. guten Flops meilenweit entfernt war und sobald die Phase kommt (und die wird kommen!), wo ich mal überdurchschnittliche Starthände und Flops bekomme, dann werde ich den Gegnern dort einiges an Chips abnehmen. Das steht so fest wie das Amen in der Kirche! Vermutlich werde ich am am kommenden Donnerstag wieder hinfahren und ich werde euch anschließend berichten.

Darüber hinaus habe ich natürlich auch recht intensiv die WSOP in Las Vegas verfolgt und mit Freude vernommen, dass die Deutschen dort so positiv abschneiden konnten. Mit Michael Keiner und Katja Thater haben sogar 2 befreundete Pokerspieler dort ein Bracelet gewonnen. Auch von dieser Stelle aus nochmals meine herzlichste Glückwünsche an Michael und Katja.
Besonders gefreut aber habe ich mich über den sensationellen Erfolg von Frauke Ritter von Sporschill aus Hamburg, die beim 1000 $ Ladies Event den 6.Platz belegen und knapp 40.000 $ einstreichen konnte. Ich betreue Frauke und ihren Freund
Sven pokertechnisch bereits seit einiger Zeit und war erst vor einigen Wochen bei ihnen in Hamburg um ihnen nochmals den einen oder anderen Poker-Tipp mit auf den Weg zu geben und Frauke konnte sicherlich einiges umsetzen von dem, was wir
theoretisch besprochen haben. Am Final Table, an den sie sogar als Chipleaderin ging, war sie jedoch absolut "card-dead" und so konnte sie eigentlich nichts ausrichten. Zudem hatte sie bereits in der 2.Spielrunde sehr viel Pech, als sie mit AK gegen eine andere Spielerin, die ebenfalls AK hielt, einen Riesentopf verlor, als ihre Gegnerin einen Flush bastelte, wobei man hinzufügen muss, dass die Chips bereits vorm Flop in die Mitte gingen. Alles in allem bin ich aber auf ihre Leistung sehr stolz und 40 K $ sind ja nun nicht gerade Peanuts ...lol

Backgammon
Tja, dieses wunderschöne Brettspiel hat mich derzeit voll erwischt und ich bin absolut infiziert. Ich spiele zwar bereits seit knapp 20 Jahren Backgammon, aber ich habe eigentlich immer nur aus Spaß an der Freud gespielt mit recht kleinen Einsätzen. Nun aber, nachdem ich mir nicht nur einige Bücher, sondern auch Trainingssoftware angeschafft habe, merke ich, dass mein Spiel doch noch
ein wenig kränkelt und ich schon noch etliche Prozentpunkte von den deutschen Spitzenspielern (=Weltspitze) entfernt bin. Ein paar Prozentpunkte sind zwar nicht viel, aber auf Dauer sind es halt diese kleine Fehler, die über Sieg und Niederlage entscheiden, denn das Würfelglück hält sich ähnlich wie das Kartenglück beim Pokern auf lange Sicht immer die Waage und letztendlich wird immer der bessere Spieler efolgreich sein und nicht der Glücklichere.

Im Juni habe ich dann mein erstes größeres Turnier in Braunlage (Harz) gespielt. 500 € Startgeld und für den ersten Platz waren 10.000 € ausgelobt. Es waren einige der besten deutschen Spieler am Start, selbst aus Dänemark war ein Weltklassespieler angereist und meine Chancen sollten daher recht gering sein, doch ein bißchen Würfelglück in den entscheidenen Situation und nach einer Matchbilanz von 8 Siegen gegenüber 3 Niederlagen (jeweils auf 11 Punkte) stand ich auf einmal überraschend im Halbfinale. Noch ein Sieg und 2.000 € wären mir sicher gewesen mit Option auf den Siegerscheck. Und es sah tatsächlich gar nicht so schlecht aus gegen meinen Gegner (Jürgen Schettler, der dann später 2. wurde), aber in der Finalpartie hatte er dann letztendlich das Glück auf seiner Seite und ich verlor 11:9. Das Finale gewann dann
Ekrem Basdas aus Gütersloh. Da ich ihn gut kenne und vor dem vor dem Turnier 20% über Kreuz mit ihm ausgehandelt habe, konnte ich die Woche sogar noch mit ein bißchen Gewinn abschließen. Nächstes Jahr werde ich sicherlich wieder vor Ort sein bei diesem schönen und bestens organisierten Turnier in einem hervorragen 5-Sterne-Hotel im Harz.

Endergebnis Braunlage-Cup:

1. Ekrem Basdas (Gütersloh)
2. Jürgen Schettler (Bonn)
3. Andreas Humke (Dortmund)
4. Martin Pott (Rheda-Wiedenbrück)

In den 3 Wochen nach dem Turnier habe ich weiter viel Backgammon-Theorie "gebüffelt" um mich auf mein großes Ziel, die Backgammon-Weltmeisterschaft
in Monte Carlo, vorzubereiten. Jeden Tag ca. 6-7 Stunden mit dem Computer und viel gelesen. Am 9.Juli war es schließlich soweit und es ging ins Fürstentum. Das Turnier fand im Fairmont-Hotel, einem 5-Sterne Hotel direkt am Mittelmeer statt,
welches ich bereits aus meiner Poker-Kommentatoren-Tätigkeit im Rahmen der EPT kannte. Das Startgeld betrug 1.235 €.
Nun, in der ersten Runde bekam ich den US-Amerikaner, John Rockwell, zugelost. Die anderen deutschen kannten ihn und schätzten meine Chancen gegen Rockwell auf etwa 50% ein. Es ging nicht so gut los für mich und ich ging in dem auf 17 Punkte angesetzten Match relativ schnell 2:7 in Rückstand.
Mit laufender Spielzeit legte ich jedoch meinen Respekt und vor allen Dingen meine Anfangsnervösität ab und ich bekam Rockwell immer besser in den Griff. Ich konnte das Spiel auf 8:8 ausgleichen und anschließend bei gutem Lauf sogar 15:9 in Führung gehen. Noch 2 Punkte zum Sieg und ich würde in der Runde der letzten 128 stehen. Dann aber kamen 2 Spiele, die ich so schnell nicht vergessen werde, denn der US-Amerikaner hatte eine Ansammlung von Jokerwürfen hintereinander, ich verlor eine Partie "Backgammon" und anschließend das Match in er Tat noch mit 17:15. Mann...mann...mann....war ich angefressen, zumal die Auslosung auch nocht so gut gewesen wäre und auf meiner Auslosungsseite eigentlich kein überstarker Spieler war. Rockwell gewann anschließend seine nächsten 4 Matches ebenfalls und schied im
Viertelfinale recht unglücklich aus, aber kam immerhin ins Geld. In den Trostrunde lief dann nicht mehr viel zusammen bei mir und inklusiv des Mannschaftswettbewerbes
kam ich auf eine Gesamtmatchbilanz von 3:5. Zwar nicht hervorragend, aber für meine erste Backgammon-WM war ich eigentlich doch nicht ganz unzufrieden.
Aufgrund der sehr hohen Nebenkosten dort in Monte Carlo wäre es unterm Strich sicherlich eine recht teure Woche geworden, aber ich habe abschließend noch
ein recht gutes Näschen bewiesen, als ich mich mit 20% bei Chrisoph Wagener, einem exrem starken Backgammon-Spieler und sehr netten Typen aus Hamburg,
im Super-Jackpot beteiligt habe. Im Halbfinale hatte er jedoch die absolute Würfelseuche und verlor sein Match gegen Sven Rümcker klar mit 5:13. Ansonsten hätte ich anstatt der 1.500 US $, die ich durch ihn verdiente, evtl. sogar 9.000 machen können. Abschließend kann ich aber auf jeden Fall sagen, dass es eine sehr, sehr schöne Woche war und ich bin mir fast 100%ig sicher, dass ich auch nächstes Jahr wieder in Monte Carlo mit von der Partie sein werde.

So, was steht in den nächsten Wochen an ? Zunächst werde ich mich mal wieder ein bißchen mehr aufs Pokerspielen konzentrieren. Ende August steht dann bereits das
erste EPT-Turnier in Barcelona auf dem Programm und sofern nichts dazwischen kommt, so werde ich vermutlich wieder für den Pokerstars-Live-Blog www.eptlive.com vor Ort kommentieren.

Leider, die meisten werden es ja bereits vernommen haben, sind die Eurosport-Übbertragungen der EPT zunächst mal komplett auf Eis gelegt worden. Dies hängt mit der politischen Situation (aus Pokersicht gesehen) in Frankreich zusammen, die jegliche Werbung für dieses schöne Spiel aus den Medien verbannen wollen. Da Eurosport jedoch seine Programme nicht für jedes Land individuell gestalten kann, sondern immer nur einheitlich, sind die Pokersendungen europaweit zunächst mal aus dem Programm gestrichen worden und ich rechne auch nicht mehr damit, dass es zu einem Comeback kommen wird. Meine Prognose geht eher dahin, dass ein deutscher Sender die Ausstrahlungsrechte an der EPT erwerben wird, aber ob ich dann noch als Co-Kommentator im Einsatz sein werde, das steht noch in den Sternen. Warten wir's einfach mal ab. Ich werde euch sicherlich auf dem Laufenden halten.

Gut Blatt bzw. gut Wurf

Potti

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