Fangen wir zunächst mal mit meinem Umzug an. Im Laufe des Dezembers sowie Anfang Januar bin ich innerhalb Wiedenbrücks umgezogen. Luftlinie nur ein paar Hundert Meter und somit war der Umzug jetzt nicht wirklich allzu stressig, da ich im Vorfeld zwischendurch auch bereits immer mal wieder Sachen in meine neue Butze rüberkutschieren konnte. Somit waren nur zwei größere Umzugstage inkl. Sprinter und ein paar zusätzlichen Händen Hilfe von Nöten um den Rest komplett in mein neues Domizil (75 m² zzgl. kleinem Garten) überzusiedeln. Großen Dank an dieser Stelle übrigens an Jürgen, Markus und Mimo fürs anpacken.
Beim Umzug habe ich auch erst einmal bemerkt, wie viel Mist man doch im Laufe der Jahre ansammelt. Ich habe allein fünf große Kisten mit Büchern voll bekommen. Natürlich auch viele Pokerbücher darunter. Da ich die meisten eh schon mehrere Male gelesen habe, geht das Gros jetzt auch bald weg. Ebay oder sie werden verschenkt. Auch Klamotten, die ich bereits seit über zwei Jahren nicht mehr getragen habe, sind mittlerweile komplett entsorgt worden. Habe mir auch vorgenommen zukünftig nicht mehr alles zu sammeln und jeden Scheiß aufzubewahren nach dem Motto „Wer weiß, vielleicht kannst du es in zwei, drei Jahren ja noch einmal gebrauchen“. Da wird ab jetzt rigoros aussortiert!
Im Verlauf des Januars dann mein mittlerweile fast schon obligatorischer Bahamas-Trip. War natürlich wieder einmal sehr nett, dem strengen Winter hierzulande für ein paar Tage zu entfliehen und das Ganze auch noch bezahlt zu bekommen. Aber die Trips auf die Bahamas werden zumindest aus Wettersicht seltsamerweise und trotz allgemeiner Klimaerwärmung von Jahr zu Jahr bescheidener. Habe ich es 2007, damals war ich zu einem Backgammon-Turnier auf der Insel, hitzetechnisch noch kaum ausgehalten, so war das Wetter schon 2010 nur so lálá. In diesem Jahr war es jedoch katastrophal und wir haben die Sonne lediglich einmal ganz kurz gesehen. Meist hat es sogar richtig gestürmt und geregnet hat es zwischendurch auch etliche Male.
Da dies kein Wetter-, sondern ein Pokerblog ist, kommen wir jetzt mal zum Hauptthema. Auf den Bahamas habe ich nach einigen Wochen Pause mal wieder ein wenig Cashgame (NL200) gespielt und es lief ganz ordentlich. Zumindest ein kleines Plus gemacht. Darüber hinaus führte uns Sandra Naujoks in eine neue Variante des Pokerns sein => 9-Card-Omaha
Ich erkläre mal kurz die Regeln. Es kann mit bis zu fünf Teilnehmern gespielt werden. Jeder Teilnehmer erhält zu Beginn neun Karten ausgeteilt, von denen er eine Karte dann aussortiert bzw. ablegt. In der Regel eine kleine Karte (2 oder 3), die irgendwie nicht ins Blatt/System passt. Jeder behält somit noch acht Karten. Anschließend wird der Flop ausgeteilt. Dann legt jeder Spieler zwei weitere Karten ab, so dass man noch sechs Karten auf der Hand behält. Dann kommt die Turnkarte. Jetzt muss jeder Spieler nochmalig zwei Karten ablegen (behält also 4 über). Zum Schluss die Riverkarte und nun muss man zwei seiner vier verbliebenen Karten einsetzen um ein möglichst gutes Blatt zu bilden.
Wir (Sandra Naujoks, Dragan Galic, Dragan’s Perle sowie mein Kommentatorenkollege Markus Krawinkel) haben es dann so ausgewertet, dass derjenige mit dem besten Blatt 4 Pluspunkte bekam, der Zweitbeste 3 Pts, der Drittbeste 2 Pts usw. Wir haben meist Runden á 10 Spiele absolviert und die beiden Akteure mit der geringsten Punktzahl in der Gesamtwertung dieser 10 Games mussten sich die Zeche, sprich die komplette Rechnung, teilen.
Ich war übrigens nicht ein einziges Mal unter den Verlierern und konnte die Tage im (nicht unbedingt gerade sehr preiswerten) Atlantis-Hotel somit schön auf Kosten der anderen genießen. Kollege Krawinkel hingegen gehörte standardmäßig zu den Losern. Junge, Junge…muss es bei dem in der Liebe gut laufen…lol
Beim Online-Poker habe ich von Ende Dezember bis Ende März eine Pause von zwölf Wochen eingestreut und bin erst vor gut drei Wochen wieder eingestiegen. Und dies bei recht geringen und moderaten Einsätzen. Pot Limit Omaha bei Blinds von 0,50 und 1 $ bzw. sogar noch ein Limit tiefer. Leider habe ich durch die Pause meinen Supernova-Status einbüßen müssen und bin somit wieder ganz unten: Bronze! Aber die Pause scheint mir zumindest spielerisch einigermaßen gut getan zu haben und die ersten Sitzungen liefen recht passabel. In meiner letzten Session am vergangen Wochenende habe ich es jedoch mal wieder an fast allen Tischen so richtig besorgt bekommen, so dass ein ordentlicher Teil meiner Gewinne bereits wieder draufgegangen ist. Aber ich werde weiter Gas geben. Zum einen glaube ich, dass speziell beim PL Omaha noch unheimlich viele Donks unterwegs sind und zum anderen möchte ich meine eigene Fehlerquote noch wesentlich weiter reduzieren. Sobald mir dies gelingt, werde ich versuchen mal ein, zwei Limits höher anzugreifen.
Auch bei meinen beiden Live-Turnier Auftritten in 2011 lief es ganz ordentlich. Im Januar stand unser Monatsturnier in Verl an und bei 20 Teilnehmern landete ich auf Platz 3. Mit 12 Punkten somit ein gelungener Einstand und der Angriff auf den Sieg in der Jahreswertung ist eingeläutet.
Mein zweites Turnier habe ich dann vorletztes Wochenende in Rozvadov in der Tschechei gespielt. 110 EURO Buy-In Freezeout, 36 Teilnehmer…Deepstack….es gab 20.000 Chips und die Blinds sind alle 15 Minuten hochgegangen. Obwohl ich erst in Level drei eingestiegen bin, lief es von Beginn an ganz ordentlich an und ich war schnell auf 24.000 Chips hoch. Bei uns am Tisch war zu jenem Zeitpunkt noch ein Platz frei und in Level 5 gesellte sich dann Martin Kabrhel hinzu. Kabrhel hat im vergangenen Jahr so ziemlich alle Side-Events bei den EPT’s gewonnen und gilt als ausgezeichneter Turnierspieler.
Gleich in der allerersten Hand, nachdem er Platz nahm, raist er bei Blinds von 150/300 UTG auf 800. Ich sitze zwei Plätze links von ihm und denke mir, dass der Hund doch wohl nicht gleich in der ersten Hand eine Premium Hand ausgeteilt bekommen haben kann und heiße ihn mit einem Reraise auf 2000 erst einmal herzlich willkommen. Ich halte 53 von Kreuz. Alle anderen passen, aber Kabrhel called zu meiner
Anschließend verliere ich einen recht großen Pot per Coinflip, aber das Feld lichtet sich immer weiter und irgendwann sind wir dann runter auf 16 Teilnehmer und zwei Tischen. Ich liege im Mittelfeld an Chips.
Mit ca. 9 Big Blinds pusche ich dann UTG mit einem 6er Pärchen. Alle scheinen zu passen, aber mein Hochgepokert-Technik-Kollege Tobias findet AK am Button! Er called. Flop J92…alles prima. Turn 9…auch noch OK. River J!!!!! Meine Sechser-Pärchen ist nur noch Schall und Rauch und sein As geht in die Wertung mit den beiden auf dem Board liegenden Pärchen. Während Tobias mit diesem Pot zum Chipleader avanciert, kann ich gerade mal noch die Ante sowie ein Viertel des Big Blinds für die nächste Hand aufbringen. Klinisch tot!
Ich kann den nächsten Pot allerdings gewinnen und auch aus dem Small Blind heraus kann ich nochmals aufdoppeln, so dass ich zwei Hände später wieder fast drei Big Blinds zusammen habe, als der Final Table feststeht. Hier kann ich dann sogar nochmals aufdoppeln sowie zweimal die Blinds stehlen, so dass ich wieder recht ordentlich im Rennen liege. Dann raist ein verrückter Tscheche UTG All-In. Ich sitze UTG+2, habe ihn gecovered und finde KQ. Was machen? Ich denke man kann die Hand hier getrost auch passen, aber irgendwie hatte ich das Gefühl, dass der Tscheche weitaus schwächer ist und ich reraise All-In. Leider jedoch findet abermals Tobias direkt hinter mir nochmalig AK und geht seinerseits ebenfalls All-In. Er hat auch mich gecovert. Der Tscheche zeigt J6 off, aber alle Hoffnungen werden bereits mit der Turnkarte zerstört, als der Dealer ein As aufdeckt. Auf Platz 6 scheide ich aus…Bubbly-Boy! Tobias teilt sich dann mit den zwei anderen die Plätze 1 bis 3 und alle Drei kassieren 1.000 €.
Im Cashgame jedoch kann ich einen Tisch komplett rasieren und meinen Stack in recht kurzer Zeit fast vervierfachen. The Desert Fox ist wieder da...lol
In Rozvadov (Kings Casino) habe ich übrigens für das “Hochgepokert-Team“ das Highroller Cashgame kommentiert. War wirklich mal eine spannende Sache, da wir zum einen die Holecards der Kontrahenten sehen konnten und man zudem natürlich auch nicht alle Tage ein Spiel mit Blinds von 100 und 200 € zu Gesicht bekommt und kommentieren darf. Teilweise sogar mit Live-Straddles auf 200 bzw. 400 €. Definitiv nichts für schwache Nerven. Im Mai gibt es eine Neuauflage. Schaut dann rein auf www.hochgepokert.com, wenn ihr mal Pötte in Höhe von 70.000 € und teilweise noch höher sehen möchtet.
Kommen wir jetzt kurz zum Thema Sportwetten. Wie ich ja in früheren Blogeinträgen mal erwähnt habe, bin ich zwar kein regelmäßiger Sportwettenfreak, aber ich setze hin und wieder. Meist auf Spiele oder Events, die ich eh im Fernsehen verfolge. Da macht das Zuschauen halt doppelt so viel Spaß. Unterm Strich gesehen bin ich zwar nicht ganz weit im Minus, aber ich kann gewiss versichern, dass ich auch nicht in der Gewinnzone bin…lol…dafür setze ich halt viel zu gern auf die vermeintlichen Underdogs/Longshots und zudem auch viel zu häufig nach Sympathie. Meine Gewinn- und Verlustrechnung wird sich zeitnah jedoch schlagartig verändern!!!
Ich habe nämlich zwei ganz heiße Eisen im Feuer!!!
Zum einen Schalke 04. Ich weiß nicht, welcher Teufel mich seinerzeit geritten hat, aber im November 2010 habe ich ein paar Euronen auf den S04 für den Gewinn des Titels in der Champions-League gesetzt. Nun, nach dem gestrigen Wahnsinns-Sieg in Mailand ist das Halbfinale zumindest mal geschafft (oder?) und es stehen nur noch zwei Gegner zwischen mir und einer recht n(f)etten Ausschüttung. Diese könnten zwar Manchester United und CF Barcelona heißen, aber wieso sollte Schalke nicht die beiden auch noch in die Schranken verweisen?
Je nach Gefühl könnte es aber sein, dass ich mich in den nächsten Wochen doch noch ein bisschen ’gegenversichere’ um somit zumindest einen sicheren (kleineren) Gewinn auf Tutti einzufahren. Aber mal schauen…vielleicht gehe ich auch volles Risiko und lass es einfach laufen…lol
Das nächste Pferdchen heißt Memphis Grizzlies und die Truppe spielt in der NBA. Die Grizzlies werden mit 99%iger Sicherheit die Playoffs (auf Platz 8) erreichen und spielen dort sehr vermutlich gegen die San Antonio Spurs in Runde eins. Obwohl mir einige Experten bereits mitgeteilt haben, dass sie in diesem Duell komplett chancenlos seien, so bin ich hingegen voll davon überzeugt, dass Memphis die Spurs ausschalten wird. Anschließend geht es gegen den Sieger aus Oklahoma City und Denver. Da mache ich bereits jetzt einen Haken dran…das ist wie ein Freilos.
Dann kommt allerdings die schwerste Nuss. Sehr wahrscheinlich die LA Lakers und die sind momentan absolut Top drauf. Da wird’s eng, aber ich sehe die Grizzlies durchaus auf Augenhöhe, zumal sie auch in der laufenden Saison bereits zweimal gegen die Lakers siegen konnten. Hier müssen „wir“ jedoch definitiv ein bisschen schwitzen.
Im Finale geht es dann gegen den Sieger aus der Eastern Conference. Ich denke die Miami Heats oder die Boston Celtics werden dies sein. Auch hier wird es enge und wir brauchen ein bisschen Glück.
So…das hört sich für euch vermutlich doch alles noch ein bisschen wage und hypothetisch an? Ja, ist es auch! Allerdings darf man auch nicht vergessen, dass es für einen Gesamtsieg der Grizzlies bei den meisten Buchmachern derzeit noch eine Top-Quote von über 200 zu 1 gibt! Vor rund zwei Wochen lag die Quote sogar noch bei ca. 350 zu 1. Also…setzt mal 10 oder 20 € beim Buchmacher eures Vertrauens auf Memphis und schwitzt ein bisschen mit mir mit…lol. Immerhin haben die Grizzlies seit Ende Januar die beste Bilanz aller NBA-Teams aufzuweisen und zudem meiner Meinung nach auch ein wirklich sehr homogenes und schlagkräftiges Team. Darüber hinaus Top-Spieler auf einer wirklich sehr konkurrenzfähigen und starken Ersatzbank, der gerade bei den kräftezehrenden Playoffs eine durchaus wichtige Rolle zukommen kann.
Sollte es dann wirklich so kommen und die Grizzlies das Ding shippen, so kann ich schon jetzt mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit versichern, dass ich die nächsten hier erscheinenden Blogeinträge irgendwo von einer Südseeinsel aus verfassen werde ;-)
Was steht als Nächstes auf dem Programm?
Morgen geht es bis einschließlich Montag nach Berlin zur dortigen EPT. Am Sonntag (10.4.) gibt’s ab 12.00 Uhr mittags den Stream auf www.pokerstars.tv, den ich wie gewohnt mit Markus Krawinkel sowie natürlich auch einigen Pokerprofis als Co-Kommentatoren an unserer Seite Live kommentieren werde.
Im Mai geht’s dann nach Madrid, wo in diesem Jahr erstmals das EPT Finale ausgetragen wird. Das Finale des Main Events gibt’s am 12.Mai ab 12.00 Uhr auf www.pokerstars.tv und einen Tag später zur gleichen Zeit wird dann der Finaltisch vom Turnier der Champions übertragen. Bei diesem Event werden die 70 (verschiedenen!) Sieger der bislang seit 2004 ausgetragenen EPT’s aufeinander treffen
und den “wahren“ Champion küren. Mit dabei dann unter anderem auch die deutschen EPT-Sieger Sebastian Ruthenberg, Sandra Naujoks sowie ElkY, Patrick Antonius, Liv Boeree, Jason Mercier sowie viele andere Top-Spieler. Ich setze auf Vladimir Geshkenbein als Sieger!
Wer ist euer persönlicher Favorit für dieses Turnier, wo alle ehemaligen EPT-Sieger an den Start gehen?
Abschließend wie gewohnt noch einige Kurzvideos:
Als großer Basketball-Fan muss ich natürlich irgendwann auch mal was von der NBA hier einstellen. Anbei ein Video von netten Sequenzen aus dem Jahr 2010. Nr. 3, 2 und 1 sind echt
http://www.youtube.com/watch?v=Hpje6AnuwBI
Ein Pokervideo darf natürlich auch nicht fehlen. Hier geht Tony G. völlig ab…seht selbst:
http://www.youtube.com/watch?v=EprGnEjm2oE
Abschließend noch ein (recht eigenwilliger) Werbespot von Kenwood…lol
http://www.youtube.com/watch?v=wZMZdQzoQgo&feature=related
sauber potti...bester poker kommentator - wird zeit, das du den körner ablöst!
AntwortenLöschenund wehe die grizzles packen das nicht...
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