Samstag, Oktober 05, 2013

Ich habe Bandscheibe

Eigentlich läuft derzeit alles wie geschnitten Brot! Ich freue mich auf 10 Tage München sowie meinen ersten Besuch der “Wiesn“ und zudem herrscht eine gewisse Vorfreude auf 9 Tage Livestream (ab dem 4.10. auf www.pokerfirma.com). Aber wenn ich sage ‘eigentlich‘, dann gibt es ja offenkundig doch etwas, was mich betrübt! Ja, absolut! Es passierte letzten Dienstag. Nach dem Duschen wollte ich mir aus der
untersten Schublade meines Schlafzimmerschrankes die Socken für den Tag rausholen und bückte mich leicht nach unten, als es auf einmal „“krrrrrgggggg“ in meinem Rücken machte! Vom ersten Moment an war mir klar, wer sich da meldete: die liebe Bandscheibe!

Instinktiv brach ich die Bewegung sofort ab und sehr vermutlich rettete mir dieser Abbruch auch insofern den Arsch, als dass der Rückenschaden nicht ganz so schlimm wurde wie z.B. vor 15 Jahren. Damals brach ich beim Fußballspielen aus heiterem Himmel und bei lediglich einem falschen Schritt zusammen (doppelter Bandscheibenvorfall zwischen dem 4. und 5. Lendenwirbel), konnte mich gar nicht mehr bewegen und fühlte mich anschließend mehrere Wochen lang nicht nur wie ein Krüppel, sondern lief auch so herum…ich war auch einer. Jetzt kann ich mich zumindest noch einigermaßen bewegen und sowohl sitzen wie auch liegen geht Gott sei Dank sogar komplett schmerzfrei. Nur beim Gehen sehe ich aus wie ein 92-Jähriger und auch das Aufstehen sieht alles andere als ästhetisch und sportlich aus! Aber mittlerweile und ein paar Tage später geht es mir schon wesentlich besser und ich bin recht optimistisch. Bin wohl mit einem blauen Auge davongekommen! Aber es ist zudem ein klares Zeichen: Entweder ich muss meine Rückenmuskulatur dringend stärken oder wirklich so langsam mit einem intensiven Sportprogramm beginnen um die so lange avisierten 10 Kg Übergewicht abzutrainieren. Vermutlich ist Letzteres der bessere Weg! Ich werde nach meiner Rückkehr aus München damit beginnen! Verspreche ich hiermit und unter Zeugen hoch und heilig!

Aber ansonsten befinde ich mich derzeit in einem biorhythmischen Hoch. Mir geht es richtig gut und ich bin motiviert wie lange nicht. Habe einige nette kleine Aufträge
erhalten und im Job läuft es somit schön rund momentan. Und zudem habe ich auch meinen ersten Urlaub des Jahres gebucht…Ende Oktober geht es für 14 Tage in die Türkei. Hoffentlich spielt das Wetter auch mit! Ich war bereits zweimal im November dort und man kann zu dieser Jahreszeit an der türkischen Riviera entweder sehr viel Glück haben und es ist sonnig mit Temperaturen um die 28° C tagsüber, aber es kann auch Phasen geben, wo es total ungemütlich werden kann. Dann können 14 Tage auch mal sehr lang werden! Na ja, ich denke einfach mal positiv und hoffe auf eine Schönwetterperiode.

Jetzt auch nochmals ein kleiner Rückblick auf meinen Auftritt bei der WCOOP. Wie berichtet hatte ich mir das 215$ Limit Holdem Event ausgeguckt. 100.000$ Preisgeld waren garantiert. Das Turnier (26.9.) sollte um 20.00 Uhr starten und als ich um 19.30 Uhr nochmals einen kleinen Blick auf die Teilnehmerliste warf, traute ich meinen Augen nicht. Es waren erst rund 70 Spieler registriert. Wow…ein riesiger Overlay! Und wenn ich jetzt wirklich einen kleinen Lauf kriegen würde, dann wäre nicht nur ein nettes Preisgeld möglich, sondern in der Tat vielleicht auch ein netter Shot auf den WM-Titel. Aber ich habe die Rechnung ohne den Wirt gemacht. Um 19.55 Uhr waren es bereits gut 400 registrierte Spieler. Letztendlich und inkl. der Late Registrierungen wurden es dann gar mehr als 700 Spieler. Und was meinen eigenen Turnierauftritt betrifft, brauche ich auch keinen ganz langen Roman zu schreiben. Es lief schlicht und einfach abartig! Ich hatte mir vor Turnierbeginn einen Tisch mit vielen spielfreudigen Osteuropäern gewünscht und wenn man sich etwas ganz doll wünscht, dann wird dies auch meist erfüllt! Als sich dann um eine Minute vor 20.00 Uhr der erste Tisch öffnete, war ich von Ukrainern und Russen quasi umzingelt! Und alle spielten in etwa so, wie ich es erwartet und erhofft habe…nämlich quasi jede Hand. Es ging Raise, Reraise, Rereraise und das mit Händen wie 84s oder J2o! Das ist beim Limit Holdem keine gute Strategie und wird bereits mittelfristig mit Bankrott enden. Leider konnte ich daraus zu Beginn keinen Profit erzielen, denn obwohl ich gleich mehrmals recht nette Starthände ausgeteilt bekam (2 x AQ und einmal AJ), verlor ich alle Pötte. Gut ein Drittel meines Stacks von 5.000 Chips war bereits vernichtet, als ich weiteres Mal AJ erhielt und der russische Oberbluffer zum 15 Mal in Serie raiste. Ich saß im Big Blind und callte lediglich. Der Flop kam JJx, check von mir, er setzte, ich raiste, er reraiste. Dieses Mal callte ich nur um am Turn zu checkraisen. Passierte dann auch…maximumValue! Am River traf ich dann sogar noch das As, setzte erneut und er callte mich mit einem 5er Pärchen runter. Bingo…wieder auf Starting Stack und ab jetzt sollte es bergauf gehen. Dachte ich mir zumindest. Aber genau in diesem Moment wurde ich an einen anderen Tisch geswitsched. Weg von dem Tisch, wo ich auch ohne Kartenglück meinen Stack nahezu todsicher schön ausgebaut hätte. Warum setzte PokerStars gerade mich weg vom Tisch? Ärgerlich. Na ja…am neuen Tisch lief dann gar nichts zusammen. Mit AK in Könige gelaufen und runtergecalled…dann mit AQ bei A und Q auf dem Board in ein gefloptes Set des Gegners gelaufen. Und so gingen die Chips dann schnell zu Neige und mein Traum vom Preisgeld (oder gar mehr!) war schneller beendet als mir lieb war. Egal – im nächsten Jahr wird bei der WCOOP wieder angegriffen. Und da die Zeichen aktuell gar nicht so schlecht stehen, dass Online-Poker in den USA bald wieder erlaubt sein wird, gehe ich derzeit sogar stark davon aus, dass Limit Holdem in absehbarer Zeit wieder wesentlich populärer wird. Vielleicht kommt meine Zeit ja…nochmal!

Mittlerweile sind ein paar Tage vergangen und die ersten paar Tage in München liegen bereits hinter mir. Ich darf bzw. muss leider verkünden, dass mein erster Besuch des Oktoberfestes zwar sehr nett war, ich aber die Stärke des Biers ein klein wenig unterschätzt habe. Nach der dritten Maß hat es mich absolut gerissen und ich weiß nicht mal mehr, wie ich nach Hause gekommen bin. Morgen folgt der zweite Angriff - hoffentlich nicht mit dem gleichen Fiasko zum Abschluss!


Die erste Maß - da war alles noch in Ordnung!

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